Ein Kommentar von Bastian Henrichs

Gestandene Bundesligaprofis, ghanaische und finnische Nationalspieler, junge Talente. Bevor der Aufstiegskampf in der Zweiten Bundesliga in die entscheidende Phase geht, haben die Vereine aus dem oberen Tabellendrittel in der Winterpause auf dem Transfermarkt ordentlich zugeschlagen. Trotz erfolgreicher Hinrunde. Nur der FC St. Pauli hat sich weitgehend herausgehalten. Aus gutem Grund. Der Etat ist ausgereizt und der Verein stärkt mit seiner Untätigkeit seinen Profis den Rücken.

Eine gute Entscheidung, denn Wintertransfers bergen auch Gefahren. Beispiel Frankfurt: Die Neuzugänge Martin Amedick, Heiko Butscher und der von Manchester City ausgeliehene Mohammed Abu sind sicherlich Zweitliga-Hochkaräter und verstärken die Mannschaft sportlich. Doch auch sie müssen sich im bisweilen schwierigen Umfeld der Eintracht erst einmal zurechtfinden. Zudem verbreiten die Verpflichtungen bei den etablierten Spielern Unsicherheit, sorgen für Unruhe. Und sie erhöhen den Druck auf den Verein, aufsteigen zu müssen. Man stelle sich nur vor, Frankfurt verpasst den Sprung in die Bundesliga. Die Großverdiener stünden trotzdem da und hielten die Hand auf. Das kann schnell ins Verderben führen.

Die Politik der ruhigen Hand birgt für den FC St. Pauli keine Risiken. Der Kader ist breit genug, um Ausfälle gleichwertig zu ersetzen. Alle Spieler fühlen sich wertgeschätzt. Und ob das Ziel am Ende erreicht wird oder nicht, im Sommer ist das Transferfenster wieder weit geöffnet.