Beim FC St. Pauli derzeit nur in der Nebenrolle, hoffen Davidson Drobo-Ampem, Dennis Daube und Jan-Philipp Kalla dennoch auf Erstliga-Einsätze

Hamburg. Wenn der FC St. Pauli am Sonntag bei Greuther Fürth antritt, um sich die drei noch zum Erstliga-Aufstieg fehlenden Punkte zu sichern, werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf dem Platz stehen. Die Talente Dennis Daube, Davidson Drobo-Ampem und Jan-Philipp Kalla spielen beim Kiezklub derzeit eine Nebenrolle. Dies hat mit Verletzungen und einer Sperre zu tun, aber auch damit, dass die drei jungen Hamburger bei Trainer Holger Stanislawski mit dem Fortschreiten der Saison keine erste Wahl mehr waren.

Während ganz Fußball-Deutschland von den gestandenen Leistungsträgern wie Marius Ebbers oder Mathias Hain redet, sind sie in den Schatten des Erfolgs geraten. In der Hinrunde war das noch anders. Drobo-Ampem, 22, den aktuell eine Adduktoren-Verletzung plagt, sammelte zu Saisonbeginn in immerhin sieben Spielen Zweitliga-Erfahrung. Verteidigerkollege Kalla, 23, kam insgesamt achtmal zum Einsatz, mehrheitlich auch vor dem Jahreswechsel. Zuletzt warf den Jungvater eine Rote Karte aus einem Einsatz im Regionalligateam zurück.

Wie Kalla stand Daube, 20, beim Hinspiel gegen Fürth noch in der Startelf, spielte insgesamt neunmal vor der Winterpause. Danach wurde er erst von Stanislawski nicht mehr berücksichtigt, dann stoppte ihn eine langwierige Verletzung, die sich als Kapselriss herausstellte und operiert werden musste. Das Saison-Aus. "Das ist schon ärgerlich. Ich hätte gern mehr beigetragen", sagt der beim SV Nettelnburg-Allermöhe aufgewachsene Mittelfeldakteur. "Für die Erfahrung wären ein paar Zweitliga-Einsätze mehr auch gut gewesen."

Dieses Dilemma hat er mit seinen Nachwuchskollegen gemein. Allesamt müssen sie darauf vertrauen, dass sie im Aufstiegsfall trotzdem den Sprung in die Erste Liga schaffen. Dass dies möglich ist, glaubt ihr Trainer. "Gerade die jungen Leute machen da oben vielleicht noch einmal einen Leistungssprung", meint Stanislawski. Daube und der von Concordia stammende Kalla haben einen Vertrag bis ins Jahr 2012, der für alle Ligen gilt. In Einzelgesprächen mit dem Trainer erfuhren sie, dass dieser auch in Liga eins voll mit ihnen plant.

Drobo-Ampem (früher Hamm 02) steht bis Saisonende unter Vertrag. Es würde allerdings der Philosophie des Vereins widersprechen, wenn dieser nicht verlängert würde. St. Pauli setzt auf junge Leute aus der Region. Warum Stanislawski die drei, anders als Max Kruse oder Rouwen Hennings, nicht häufiger berücksichtigte, wenn sie denn zur Verfügung standen, erklärt dieser auch mit taktischen Erwägungen. "Es ist nicht einfach zu hören, dass man nah dran, aber wieder nicht dabei ist", meint Kalla. "Andererseits ist es ein Lernprozess, den man wohl mal durchlaufen muss." Um eine Erfahrung sind die Hamburger Jungs also reicher.