Hamburg. - In Mathematik sei er immer eher mittelmäßig gewesen, verriet Holger Stanislawski vor dem Spiel gegen die TuS Koblenz. Für die Aufstiegsformel reicht es beim Trainer des FC St. Pauli jedoch allemal. "Wir wollen alle drei ausstehenden Spiele gewinnen. Das wären neun Punkte. Dann reicht es." So einfach die Rechnung auch ist, in der Praxis wartet heute Abend (18 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) ein hartes Stück Arbeit auf die Hamburger - trotz einiger Vorteile.

"Das Spiel ist an Dramaturgie kaum zu toppen", sagte Stanislawski. Er will mit seiner Mannschaft unbedingt Platz zwei sichern, die TuS Koblenz ist akut abstiegsgefährdet und wird alles daran setzen, nicht nur einen, sondern alle drei Punkte vom Millerntor zu entführen. Der erste Vorteil. Denn im Verlauf der Saison hat sich gezeigt, dass die Mannschaft mit offensiv agierenden Gegnern besser zurecht kommt. "Ich hoffe, dass Koblenz uns Räume und Möglichkeiten bietet, um schnell umschalten zu können. Wir wollen sie zu Fehlern zwingen, aber wir brauchen auch viel Geduld", gab Stanislawski die Ausrichtung vor. Wichtig sei, dass sich die Körpersprache seiner Spieler im Vergleich zum Spiel bei Union Berlin (1:2) ändere. "Wir müssen spielerische Qualität und kämpferischen Einsatz in Einklang halten", sagte der Trainer.

Als Pluspunkt sieht Stanislawski auch, dass das Spiel am Freitagabend stattfindet und seine Mannschaft somit vorlegen und den Druck auf den FC Augsburg erhöhen kann. "Das ist deutlich angenehmer", sagte der Trainer. Außerdem spricht sowohl im Fernduell mit dem FC Augsburg als auch im direkten Vergleich mit der TuS Koblenz der Heimvorteil für St. Pauli. Auf die Unterstützung der Fans kann sich die Mannschaft gerade in der entscheidenden Saisonphase verlassen. In den letzten drei Spielen dürfen die Hamburger noch zwei mal am Millerntor auflaufen und können ihre in der Rückrunde wieder gewonnene Heimstärke nutzen. Mit zwei Siegen wären die 37 Heimpunkte aus der vergangenen Spielzeit wieder erreicht.

Dabei mithelfen kann auch wieder Deniz Naki. Nach seiner Gelbsperre könnte der 20-Jährige wie Rouwen Hennings für den zuletzt formschwachen Max Kruse wieder in die Startelf zurückkehren.