Hamburg. Die Blockade der Südtribüne des Millerntorstadions durch St.-Pauli-Fans, insbesondere der Ultra-Gruppierung USP, vor dem Spiel gegen Hansa Rostock hat wie angekündigt Konsequenzen. "Das Präsidium des FC St. Pauli verurteilt das Verhalten der Beteiligten auf das Schärfste", erklärten die Vereinsverantwortlichen in einer gestern veröffentlichten Stellungnahme. Es habe sich um einen erzwungenen Boykott gehandelt, bei dem diejenigen, die ihre Plätze einnehmen wollten, daran gehindert wurden, was wiederum den Straftatbestand der Nötigung erfülle und einen Verstoß gegen die Stadionordnung darstelle.

Als Folge des "in der Vereinsgeschichte einmaligen Vorfalls" sollen nun einzelnen Fangruppen keine dauerhaften Sonderrechte mehr gewährt werden. Im Fall von USP sind das beispielsweise ein vorzeitiger Einlass ins Stadion und die Duldung der mit Megafonen ausgestatteten Vorsänger auf dem Zaun um den Fanblock durch den Sicherheitsdienst. Die Sonderrechte bedürfen ab sofort der spieltagsbezogenen Genehmigung des Vereins. Über die umstrittene Selbstverwaltung der Dauerkarten für die Stehplatzbereiche soll nach der Saison eine Entscheidung gefällt werden, bereits ausgegebene Berechtigungsscheine behalten aber ihre Gültigkeit.

Konsequenzen mit größerem Zündstoff blieben aus. So verzichtet das Präsidium mit Verweis auf die für den Klub sportlich wichtige Phase auf Strafanzeigen und das Erteilen von Stadionverboten.