Im Abendblatt-Interview spricht Aachens Thorsten Stuckmann über das 0:5 im Hinspiel, Aufstiegschancen und seine Sympathien für den Gegner.

Hamburg. Mit Alemannia Aachen trifft Thorsten Stuckmann morgen am Millerntor (13 Uhr/Sky, Liveticker auf abendblatt.de) auf den FC St. Pauli. Im Abendblatt-Interview spricht der Torhüter über die 0:5-Hinspielniederlage, Aufstiegschancen und seine Sympathien für den Gegner.

Abendblatt:

Herr Stuckmann, kann es sein, dass Sie Sonnabend nicht so gern im Tor stehen wollen?

Thorsten Stuckmann:

Nein, wieso?

Abendblatt:

Sie fehlten im Training. Und elf Gegentore aus drei Partien gegen St. Pauli machen nicht gerade Lust, oder?

Stuckmann:

Ach so. Nein, ich hatte eine leichte Erkältung, die Pause am Montag war eine Vorsichtsmaßnahme. Außerdem macht es immer Spaß am Millerntor. Da herrscht eine besondere Atmosphäre. Und diesmal ist es ja für uns auch ein besonderes Spiel.

Abendblatt:

Aufgrund der 0:5-Pleite aus dem Hinspiel?

Stuckmann:

Ja, die total verpatzte Premiere im neuen Stadion ist bis heute noch Thema. Das war das dunkelste Kapitel der Saison.

Abendblatt:

Am Sonnabend könnten Sie Revanche üben.

Stuckmann:

Wir haben noch eine Rechnung offen mit St. Pauli, und ich kann mir gut vorstellen, dass das Hinspiel ein paar Prozentpunkte Zusatzmotivation ausmacht. Der Trainer wird uns sicher noch mal daran erinnern.

Abendblatt:

Nach dem Spiel am Millerntor wartet Spitzenreiter Kaiserslautern. Zwei Partien als letzte Chance im Aufstiegrennen?

Stuckmann:

Wir dürfen im Moment nicht davon sprechen, oben anzugreifen. Das wäre vermessen. Es geht für uns darum, Konstanz rein zu bekommen. Dann schauen wir im März, wo wir stehen. Jetzt freue ich mich auf die absolute Spitzenmannschaft der Liga.

Abendblatt:

Kaiserslautern?

Stuckmann:

St. Pauli! Die sind für mich ein ganz heißer Aufstiegskandidat mit hoher spielerischer Qualität und trotzdem einer gewissen Lockerheit. Holger Stanislawski hat da eine sehr homogene Truppe geformt. Da stimmt alles, von Saisonbeginn an. Das freut mich besonders für Marius Ebbers und Matthias Lehmann, mit denen ich ja noch in Aachen zusammengespielt habe.

Abendblatt:

Überrascht Sie die Entwicklung Lehmanns?

Stuckmann:

Nein, er ist ein riesen Fußballer mit einem unglaublichen Schuss und war in Aachen ja nicht umsonst der teuerste Einkauf der Geschichte. Er hat jetzt wieder einen Trainer, bei dem er Spaß hat. Das war hier in Aachen zuletzt ja nicht mehr gegeben. So einfach ist das. Ich würde ihm den Aufstieg wirklich gönnen, wie auch St. Pauli. Ab dem 20. Spieltag können die gerne durchstarten. Eine Stadt wie Hamburg verträgt zwei Bundesligaklubs.