Timo Schultz kam in der Hinrunde auf acht Einsätze, sein Vertrag läuft am Saisonende aus. In Sachen Zukunft bleibt er aber entspannt.

Hamburg. Die Saisonbilanz von Nils Pichinot ist das beste Beispiel. 13 Einsatzminuten, sechs Ballkontakte, ein Zweikampf, aber - und das ist das wichtigste - er erzielte ein Tor, das drei Punkte einbrachte. Timo Schultz, der nach seiner Innenbanddehnung im Knie wieder fast bei hundert Prozent ist und in den Kampf um die Plätze eingreifen kann, sieht darin momentan die Motivation eines jeden Profis. "Man muss für den Fall der Fälle gerüstet sein", sagt Schultz, der in der Hinrunde - sechsmal als Einwechselspieler - auf acht Einsätze kam. "Jeder kann etwas erreichen, auch wenn es nur ein Spiel ist. Ein paar Minuten können schon entscheidend sein."

Der Konkurrenzkampf in der Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski ist groß, doch "Schulle", der in seinem fünften Jahr bei St. Pauli spielt und mit seinen 32 Jahren mittlerweile zum alten Eisen zählt, bleibt entspannt. "Ich weiß um meinen Wert für die Mannschaft", sagt er. Wann er nach seiner Verletzung, die ihn länger außer Gefecht setzte als geplant, wieder zum Einsatz kommt, ist ungewiss. "Mein Ziel ist es zu spielen. Wann das passiert, entscheiden letztlich das Knie und der Trainer", sagt Schultz.

Noch hat sich die Kaderdichte nicht negativ auf die Stimmung in der Mannschaft ausgewirkt, doch Schultz weiß, dass das nicht so bleiben muss. "Es wäre normal, wenn das zu Konflikten führt", sagt er. Dann sei die Mannschaft gefragt, die unzufriedenen Spieler aufzufangen. "Letztlich muss aber jeder selbst klarkommen." Trotz allem begrüßt der bissige Mittelfeldspieler die Aufstockung des Kaders. "Die Mischung stimmt und es ist schön zu sehen, dass die jungen Spieler gerne zum FC St. Pauli kommen. Es ist noch nicht allzu lange her, da haben wir Spieler von Holstein Kiel geholt", sagt der Ex-Kieler grinsend, "jetzt kann der Verein auch mal eine halbe Million bezahlen."

Darüber, dass seine eigene Zukunft auch davon abhängen könnte, ob der FC St. Pauli aufsteigt und wie viele neue Spieler verpflichtet werden, macht sich Schultz vorerst keine Gedanken. Obwohl sein Vertrag zum Saisonende ausläuft, bleibt er auch in dieser Frage entspannt. "Irgendwas wird sich schon ergeben," sagt er. "Fußballerisch gibt es für mich nichts anderes mehr als St. Pauli. Für mich ist klar, dass ich aus Hamburg nicht mehr weggehe."