Ahlen. Richard Sukuta-Pasu ist 19 Jahre alt, seit er zum FC St. Pauli wechselte, trägt er das Trikot mit der Nummer, na klar: 19. Außerdem wurde der in Wuppertal geborene Sohn einer Französin und eines Kongolesen mit dem deutschen Nachwuchs noch U-19-Europameister. Wen wundert es da, dass auch der erste Treffer des in der Winterpause von Bayer Leverkusen auf Leihbasis nach Hamburg gewechselten Stürmers etwas mit der "magischen Zahl" zu tun habe musste?

Als Trainer Holger Stanislawski ihn in der Partie bei Rot Weiss Ahlen einwechselte, war die 19. Spielminute längst verstrichen, auch 19 Minuten bis zum Abpfiff blieben nicht mehr. Da machte Sukuta-Pasu einfach kurzen Prozess: Kaum auf dem Platz suchte er den Weg zum Tor, fälschte erst einen Schuss seines Kumpels Deniz Naki ab und verwandelte im zweiten Versuch selbst zum 2:0. Von der Einwechslung bis zum großen Jubel vergingen exakt: 19 Sekunden!

"Das ist natürlich ein super Einstand", freute sich der Neuzugang. "Die meisten hatten wahrscheinlich nicht mehr damit gerechnet, dass ich eingewechselt werde. Ich schon. Ich bin dem Trainer auch sehr dankbar dafür." Coach Holger Stanislawski freute sich natürlich mit, forderte nur mit einem Augenzwinkern, dass sich sein Schützling beim nächsten Mal nicht ganz so viel Zeit lassen solle.

Wie das "nächste Mal" für Sukuta-Pasu aussieht, ist allerdings noch ungewiss. Er selbst hofft, dass er sich mit seinem Treffer jetzt nicht für die Rolle des Jokers empfohlen habe. Doch genau die könnte dem 1,90-Meter-Mann fürs Erste drohen, sollte sein Trainer nicht von der taktischen Ausrichtung mit nur einer Spitze abweichen. In dieser Formation ist Torjäger Marius Ebbers gesetzt. "Ich werde versuchen, mich jetzt weiter im Training zu empfehlen", sagt Sukuta-Pasu. Spätestens in der Partie bei Energie Cottbus sollte Stanislawski ihn von Anfang an bringen, die steigt nämlich am: 19. März. Doch so lange wird sich Sukuta-Pasu nicht gedulden wollen, auch wenn er sich nach eigenem Bekunden über jede Minute Einsatzzeit freut.