Drei Tage vor dem Rückrundenauftakt in Ahlen feilt St. Paulis Coach Holger Stanislawski noch an der Taktik und dem Personal.

Hamburg. Wer die ganz große Rechnung aufmacht, sucht nach elf aus 31. Drei Tage vor dem Beginn der Rückrunde erfreut sich ein Planspiel größter Beliebtheit: Mit welcher Aufstellung tritt der FC St. Pauli am Sonnabend (13 Uhr, Wersestadion/im Live-Ticker bei abendblatt.de) beim Tabellenschlusslicht Rot Weiss Ahlen an?

Die in der Winterpause von Bundesliga-Herbstmeister Bayer Leverkusen ausgeliehenen Bastian Oczipka (21) und Richard Sukuta-Pasu (19) schüren den Konkurrenzkampf, heben die Qualität, blähen den Kader aber auch auf 30 Profis auf. Hinzu kommt mit Nachwuchsstürmer Stefan Winkel (19) ein Perspektivspieler, der auch beim 2:0-Sieg im einzigen Testspiel der Vorbereitung gegen den FC Schalke 04 zum Einsatz kam. In der Summe bieten sich Holger Stanislawski 31 Spieler für Einsätze in der Rückrunde an. "Alle haben bei Null begonnen, jeder musste mich wieder neu überzeugen", sagt der Trainer, der sich für den Auftakt in Ahlen noch nicht auf allen Positionen festgelegt hat.

Torwart Mathias Hain, Rechtsverteidiger Carsten Rothenbach, Innenverteidiger Ralph Gunesch, die Mittelfeldspieler Matthias Lehmann, Florian Bruns und Charles Takyi sowie Angreifer Marius Ebbers haben ihren Platz behaupten können und dürften am Sonnabend beginnen. Thomas Meggle, Marc Gouiffe a Goufan, Andreas Biermann und Timo Schultz (alle Reha) werden dagegen wie auch Kapitän Fabio Morena (Gelbsperre) sicher fehlen. Winkel und Nils Pichinot sollen sich zunächst weiterhin in der U 23 beweisen.

Der Kampf um die vier noch zu vergebenden Last-Minute-Tickets hat längst begonnen. Marcel Eger und Markus Thorandt bewerben sich um den Posten als Morena-Vertreter in der Innenverteidigung. Auf der linken Abwehrseite muss sich Jan-Philipp Kalla, gegen Schalke auf der angestammten rechten Seite eingesetzt, gleich gegen drei Konkurrenten behaupten. Florian Lechner und Davidson Drobo-Ampem besitzen aber allenfalls Außenseiterchancen, Oczipka dagegen könnte Kalla gleich zum Jahresbeginn beerben. Eine Millimeterentscheidung.

Im Mittelfeld wird die Personalauswahl für die zwei noch freien Plätze erheblich von der taktischen Ausrichtung beeinflusst. Lässt Stanislawski im gewohnten und auch anfangs gegen Schalke praktizierten 4-2-3-1-Schema spielen, dürfte Fabian Boll statt Dennis Daube den Platz neben Lehmann in der Defensivzentrale einnehmen. Einem der Offensivkräfte Max Kruse und Deniz Naki bliebe dann nur die Joker-Rolle. Gut möglich allerdings, dass der Trainer in Ahlen auf ein offensiveres 4-1-4-1 umstellt und Naki und Kruse die Flügelzange bilden lässt, Lehmann ohne Nebenmann vor der Abwehr agiert und Boll auf die Bank rotiert. Drei Trainingstage bleiben, um Eigenwerbung zu betreiben. Prognose: Thorandt, Kalla, Naki und Kruse sichern sich die letzten vier Startplätze.

Darüber hinaus könnte sich auch für einige andere Akteure noch etwas "Last Minute" ergeben. Die Transferperiode dauert bis zum 31. Januar, und Sportchef Helmut Schulte würde den Kader nur allzu gern wieder auf die ursprüngliche Größe reduzieren. Bislang fehlte es aber an interessierten Abnehmern.