Deniz Naki erklärt, weshalb der Verein so attraktiv für den Nachwuchs ist, und stellt seinen Freund Sukuta-Pasu vor.

Hamburg. Hier ein Schnack, da ein Augenzwinkern, dort ein Lächeln. Dass man sich um Deniz Naki keine Sorgen zu machen braucht, führt er jedem Beobachter täglich vor Augen. "Ich fühle mich, als wäre ich schon fünf, sechs Jahre hier. Ich wurde einfach von allen super aufgenommen", beschreibt der 20-Jährige den Wohlfühlfaktor beim FC St. Pauli.

Neben Max Kruse (21) und Rouwen Hennings (22) zählt Naki zu einem im Sommer unter Vertrag genommenen Trio der Hochtalentierten, das beim Start in die Vorbereitung auf die Rückrunde am 29. Dezember um einen weiteren Protgaonisten zum Quartett erweitert wird: Richard Sukuta-Pasu. "Er ist ein cooler Typ, echt lustig. Der passt zu uns", beschreibt Naki seinen Kumpel, mit dem er bei Bayer Leverkusen und in den deutschen Junioren-Nationalmannschaften bereits fünf Jahre lang zusammenspielte.

Auch sportlich dürfte sich der 19-Jährige ohne große Anlaufprobleme in das braun-weiße Erfolgskollektiv eingliedern. Sukuta-Pasu gilt als eines der größten Sturmtalente im deutschen Fußball, erzielte bereits entscheidende Länderspieltore. Wie bei der U-19-EM, als er der DFB-Elf mit Toren in Halbfinale und Endspiel den Weg zum Titel bereitete. Für St. Pauli und Sportchef Helmut Schulte, der das eineinhalbjährige Leihgeschäft einfädelte, ein weiterer Top-Transfer. Der Kiezklub scheint die passenden Köder gefunden zu haben, um die dicken Fische an Land zu ziehen.

Kruse kam von Werder Bremen, Hennings vom Hamburger SV, Naki und Sukuta-Pasu reiften im Nachwuchsbereich von Bayer Leverkusen. "Ich hatte auch andere, finanziell bessere Angebote", sagt Naki und macht deutlich, dass es keine monetären Anreize sind, mit denen die Hamburger auf Talentfang gehen. "Mich hat das Gespräch mit Holger Stanislawski überzeugt. Er hat mir verdeutlicht, dass ich hier auch als junger Spieler eine gute Chance auf Einsätze habe, hat mir gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen muss", zählt Naki auf: "Und er hat Recht behalten. Hier sind wir sorgenfrei. Es wird sich um uns gekümmert."

Das habe er auch Sukuta-Pasu so weitererzählt und damit den entscheidenden Impuls zu einer Entscheidung pro St. Pauli gegeben. "Er rief mich an und fragte nach dem Verein, der Mannschaft, dem Trainer. Da habe ich ihm gesagt: ,Hey wenn ich hier keine Probleme habe, dann wirst du hier sicher keine haben.' Schließlich war ich es, der in Leverkusen immer mal ein bisschen Stress hatte." Sukuta-Pasu war überzeugt.

Es hat ein Domino-Effekt eingesetzt. Sportlich erfolgreich, mit hoher Durchlässigkeit für den Nachwuchs, einem Sportchef, der nach zehn Jahren als Nachwuchskoordinator bei Schalke 04 über entsprechende Erfahrungen und Kontakte verfügt und einem Trainer, der "die Jungs" mit seiner Art, seiner Ansprache und seiner Fußballphilosophie begeistert, hat sich der FC St. Pauli zur Top-Adresse für Talente entwickelt. Das Konzept trägt Früchte, Sukuta-Pasu soll der nächste sein, der am Millerntor den Durchbruch im Profifußball schafft.

Naki, das verdeutlichen Mimik und Gestik, freut sich bereits: "Wir haben uns schon damals gut verstanden. Auf und neben dem Platz." Nur gut verstanden, oder echte Freunde? "Freunde, klar. Das kannst du so schreiben. Wir sind Brüder", sagt er, grinst und zwinkert mit dem Auge.

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