Sonntag spielt der FC St. Pauli beim FC Augsburg. Die Chancen auf einen Sieg stehen laut Statistik gar nicht so schlecht.

Hamburg. Fahrten nach Augsburg stehen in der Zweiten Liga hoch im Kurs. Rot-Weiß Oberhausen, Union Berlin, die TuS Koblenz und der Karlsruher SC holten dort in dieser Saison jeweils einen Punkt, Alemannia Aachen sogar einen Sieg. Lediglich Hansa Rostock kehrte nach einem 2:5 mit leeren Händen aus der Impuls-Arena zurück. Eine Statistik, die dem FC St. Pauli vor seinem Auswärtsspiel am Sonntag (13.30 Uhr/Sky live, Liveticker auf abendblatt.de), nicht den Blick für das Wesentliche zu trüben vermag.

Und es ist nicht allein die sagenhafte Trefferquote von FCA-Stürmer Michael Thurk, die im Lager der seit fünf Spielen ungeschlagenen und auswärts erfolgreichsten Mannschaft der Liga (sechs Spiele, 15 Punkte, 17:4 Tore) für gesteigerten Respekt vor dem Tabellensiebten sorgt. "Thurk nimmt nicht so richtig am Spiel teil und hat in zwölf Spielen trotzdem zwölf Tore gemacht", weiß Carsten Rothenbach, "aber wir sollten uns nicht nur auf einen einzelnen Spieler konzentrieren. Dafür sind sie auch auf anderen Positionen viel zu gut besetzt", sagt der 29-jährige Rechtsverteidiger, der von einer vermeintlichen Heimschwäche des Gegners auch nichts hören will: "Augsburg konnte sich dank des hohen Etats vor dieser Saison sehr gut verstärken, war mein Aufstiegsfavorit, und die Mannschaft hat sich in den letzten Spielen immer mehr gefunden." Eine Aussage, die vom 5:4-Sieg der Schwaben am vergangenen Spieltag bei der SpVgg Greuther Fürth gestützt wird.



Nach der wohltuenden Länderspielpause wartet fünf Spiele vor dem Hinrundenausklang eine hohe Hürde auf die Hamburger. Der Start in den Endspurt könnte maßgeblich darüber entscheiden, auf welchem Platz St. Pauli in der Tabelle überwintert. "Vom Potenzial her ist das sicherlich der stärkste Gegner", glaubt nicht nur Rothenbach, der mit seiner Mannschaft anschließend gegen Union Berlin, in Koblenz, gegen Fürth und in Paderborn anzutreten hat, "aber unser Ziel ist klar: Wir wollen uns behaupten und den Anschluss zur Spitze halten."

Dafür wird mittlerweile auch wieder hart gearbeitet. Nach einer regenerativen Woche zog Holger Stanislawski die Zügel am Montag deutlich an. "Reize setzen", nennt das der Trainer. Gestern absolvierten die Spieler auf dem tiefen, nassen Untergrund des Trainingsplatzes an der Kollaustraße noch einmal mehrere Sprinteinheiten. Die Akkus sind aufgeladen. Die Mannschaft wirkt frischer als bei ihren letzten Auftritten, die zwar erfolgreich aber nicht mehr so überzeugend gewesen waren. Was auch für Charles Takyi gilt. Der Spielmacher hat seine latenten muskulären Probleme im Oberschenkel auskuriert und wird ab sofort wieder mithelfen können, den Platz in den Top Drei der Liga zu verteidigen.

Insofern stimmen die Vorzeichen, um der Heimmisere des FC Augsburg ein weiteres Kapitel hinzuzufügen und nach zwei Niederlagen im April und Oktober 2008 erstmals mit Zählbarem aus Bayern zurückzukehren. Zumal man Parallelen zu Hansa Rostock beim FC St. Pauli in diesen Tagen generell gern vermeiden möchte.

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