Es kann losgehen! Die Haupttribüne des Millerntor-Stadions des FC St. Pauli kommt, die Stadt hat die Bürgschaft bewilligt. Ein Juwel soll entstehen.

Hamburg. Die Erleichterung beim FC St. Pauli war groß. Seit gestern ist endgültig klar: Die neue Haupttribüne wird Realität. Die Kreditkommission der Stadt Hamburg bewilligte die Bürgschaft über 12,4 Millionen Euro.

Das sind 80 Prozent des Kredites über 15,5 Millionen Euro, den der Verein von der Deutschen Kredit-Bank (DKB) bekommt. Somit wird der Zweitligaklub den Zeitplan beim Bau der neuen Haupttribüne mit ziemlicher Sicherheit einhalten können. Der sieht vor, die neue Tribüne mit ihren 20 Logen, einem Medienbereich und insgesamt rund 4300 Sitzplätzen (davon 1700 Business-Seats) bis zum Beginn der Saison 2010/11 fertigzustellen.

"Die Entscheidung der Kreditkommission und die dadurch jetzt gesicherte Finanzierung der neuen Haupttribüne ist ein Meilenstein in der fast 100-jährigen Geschichte unseres FC St. Pauli", sagte Präsident Corny Littmann.

Lange Zeit war nicht sicher gewesen, ob der Verein den Zeitplan einhalten könnte, da der Bürgschaftsantrag vom Hamburger Sportamt zunächst an einen externen Wirtschaftsprüfer weitergegeben worden war, der den Antrag in einer umfassenden Expertise untersucht hat. Zudem musste der Verein damit rechnen, dass der Antrag in der Bürgerschaft zur Abstimmung gestellt werden würde. Dann wäre es nicht nur zu Verzögerungen gekommen, die Bürgerschaft hätte auch gegen die Bürgschaft stimmen können. Von der Abstimmung wurde jedoch abgesehen. Es ist davon auszugehen, dass die Bewertung des Wirtschaftsprüfers die Behörde bereits überzeugen konnte und diese daraufhin auf die Abstimmung verzichtete.

Littmann zeigte sich sehr erfreut über die unkomplizierte Abwicklung: "Besonders bedanken möchte ich mich im Namen des FC St. Pauli beim Hamburger Senat, der dieses für uns so wichtige Bauvorhaben nicht nur politisch gewollt und mitgetragen, sondern auch schnell und unbürokratisch auf den Weg gebracht hat."

Die Bagger können also kommen. Innerhalb des Vereins gibt es nun sogar Überlegungen, mit dem Abriss der Tribüne noch vor dem nächsten Heimspiel gegen Energie Cottbus (25. Oktober) zu beginnen. Im Laufe der nächsten Woche wird es deshalb Gespräche mit dem Bauunternehmer Walter Hellmich geben, der unter anderem auch das neue Stadion auf dem Aachener Tivoli gebaut hat. Eine Abrissgenehmigung für die Haupttribüne liegt bereits vor.

Die kontinuierliche und schrittweise Weiterentwicklung des FC St. Pauli findet nicht nur auf dem Spielfeld statt. Schritt für Schritt geht der Verein seinen sportlichen Weg, Stein für Stein arbeitet er am neuen Stadion. Die nächsten Bauabschnitte (Gegengerade und Nordtribüne sollen bis 2012 fertig werden) sind längst geplant und lassen sich schon fast über die neue Haupttribüne finanzieren. Der Verein rechnet durch die Vermarktungsmöglichkeiten und die Einnahmen der Haupttribüne mit einem Umsatzzuwachs von 4,5 Millionen Euro pro Jahr.

Wenn die Baumaßnahmen wirklich schon zum Heimspiel gegen Cottbus beginnen sollten, muss der Klub dafür sorgen, dass die Dauerkartenbesitzer "umgesiedelt" werden. Für die Zeit des "Littmann-Lochs" sinkt die Kapazität des Stadions auf 20 000 Plätze. Davon lässt sich Corny Littmann aber nicht beunruhigen, es zähle der Fortschritt: "Die neue Haupttribüne und das Millerntor-Stadion werden ein Juwel der Sportstadt Hamburg sein!"

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