Die Kiez-Kicker wollen den positiven Trend fortsetzen. Doch der Bundesliga-Absteiger zeigte sich beim Sieg gegen München 1860 stark verbessert.

Hamburg. Trainingseinheiten ohne Ball sind bei Fußballern ungefähr so beliebt wie Schambeinentzündungen oder Muskelfaserrisse. Es sei denn, sie finden wie am Montag vor dem heimischen Fernseher auf dem Sofa statt. TV-Studium des nächsten Gegners, hatte St. Paulis Trainer Holger Stanislawski seiner Mannschaft als Hausaufgabe mitgegeben. Und dennoch dürfte den Spielern das, was da am Abend in die Wohnzimmer flimmerte, nicht gefallen haben. Mit 3:1 siegte der Karlsruher SC, heute (18 Uhr, Wildparkstadion/Sky live) Gegner des FC St. Pauli, beim TSV München 1860. Der Fehlstart des Bundesliga-Absteigers mit einem 1:1-Remis gegen Aachen und der bitteren 0:2-Niederlage in Paderborn scheint weggewischt.

"Die haben einen deutlichen Aufwärtstrend, das war eine ganz andere Mannschaft als gegen Paderborn", warnt Stanislawski, der die KSC-Pleite in Ostwestfalen im Stadion verfolgt hatte. Seitdem hat sich beim KSC binnen weniger Tage vieles verändert. Edmund Becker ist nach neun Spieler- und 19 Trainerjahren im Verein Geschichte, Interimscoach Markus Kauczinski modifizierte in München erfolgreich das 4-4-2-System: statt mit zwei Abräumern laufen die Badener im Mittelfeld nun in Rautenformation auf. "Jetzt sind sie angekommen in der Zweiten Liga", sagt Stanislawski, "auf uns wartet das dritte Top-Spiel in Folge." Nach den überzeugenden und spektakulären Auftritten in Aachen (5:0) und gegen Duisburg (2:2) wollen die Hamburger einem weiteren selbsternannten Aufstiegskandidaten ein Bein stellen. Der Nächste, bitte!

Die Braun-Weißen gehen davon aus, wie bereits in Aachen und gegen Duisburg auf einen offensiv ausgerichteten Gegner zu treffen. "Das liegt uns besser, kommt unserem Kombinationsfußball sehr entgegen", weiß Angreifer Marius Ebbers, dem der Trainer wie seiner gesamten Mannschaft eine sehr gute Trainingswoche bescheinigt. "Wir wollen unseren positiven Trend fortführen, spielen ebenfalls voll auf Sieg. Das wird eine Partie wie unsere letzten beiden. Es werden viele Tore fallen", prophezeit Stanislawski ein weiteres Fußballfest.

In jedem Fall wird es vorerst das letzte bleiben. Nach der Partie folgt bis zum Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt eine 16-tägige Pause. Und die wollen die Hamburger nur allzu gern auf einem Aufstiegsplatz erleben.

St. Pauli: Hain - Rothenbach, Morena, Thorandt, Drobo-Ampem - Boll, Daube - Bruns, Lehmann, Naki - Ebbers. (lwö)

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