Nach den zuletzt überzeugenden Auftritten des FC St. Pauli, werden erste Stimmen laut, die den großen Traum vom Aufstieg in die 1. Liga nahelegen.

Hamburg. Sonst einer der ersten, lässt sich Mathias Hain momentan viel Zeit. Duschen, Behandlungen, Pflege - der 36-Jährige ist die Ruhe selbst. "Es ist einfacher, wenn du keine Angriffsfläche bietest", so die in Schladen bei Braunschweig wohnhafte Nummer eins des FC St. Pauli, "da ist man automatisch gelassener."

Dabei hatte es anfänglich nicht so ausgesehen. Der Stammkeeper musste sich dem Druck seiner jungen Kollegen Patrick Borger und Benedikt Pliquett härter erwehren als erwartet, zeigte zudem im Auftaktspiel gegen Rot Weiss Ahlen Unsicherheiten, die ihn in den Mittelpunkt der Kritik rückten. "Ich bin ruhig geblieben, weil ich es eh nicht ändern konnte", so Hain heute, "außer mit guten Leistungen."

So geschehen beim 5:0 in Aachen. Der einstige Erstliga-Torwart hatte mit zwei guten Reflexen zu Spielbeginn den Weg geebnet zu einer der spielerisch besten Leistungen des Klubs in den letzten zwei Jahrzehnten. "Das war mein Teil des Jobs", so Hain bescheiden, "den Rest haben die Jungs erledigt. Und wie", gerät selbst der erfahrene Ex-Bielefelder ins Schwärmen: "Bei der Bekanntgabe des harten Auftaktprogramms vor ein paar Wochen habe ich ganz schön schlucken müssen. Jetzt, mit sechs Punkten, sage ich: Die harten Gegner sind genau richtig. Auch das Spiel am Sonnabend gegen Duisburg. Schließlich wissen auch die, dass bei uns nicht einfach was zu holen ist. Niemand kommt gern ans Millerntor. Und jetzt sind wir auch auswärts gut. Denn das, was wir in der ersten Halbzeit in Aachen gezeigt haben, grenzte nah an das perfekte Spiel."

So nah, dass Hain den Gedanken ans Karriereende weit fortschiebt. "Ich bin körperlich topfit, habe keine Probleme und viel Spaß", so Hain, der den Aufstieg in die Bundesliga offiziell als Ziel ausgibt: "Wir haben so viel Qualität und spielerisch alle Komponenten im Kader vertreten, um immer die richtige Mischung finden zu können. Das ist für den Trainer toll, für die Mannschaft Zusatzmotivation und für den Verein Grund für das Ziel, in die erste Liga zu klettern." Mit ihm? "Für mich wäre der Aufstieg und das Drumherum schon Highlight genug. Aber wenn es mir gut geht und der Verein will..." Dann wäre er sicher einer der ersten, der zusagen würde. (sm)

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