Tragisch: Eine Grippe hatte Charles Takyi für das Abschlussspiel des Trainingslagers mit dem FC St. Pauli außer Gefecht gesetzt.

Schladming. Er war nur als Zuschauer dabei. Eine Grippe hatte Charles Takyi für das Abschlussspiel des Trainingslagers mit dem FC St. Pauli gegen eine Ennstal-Auswahl außer Gefecht gesetzt. Die übrigen 337 Besucher des Spiels waren ihrerseits nicht nur traurig, weil sie den Publikumsliebling der letzten neun Trainingstage nicht live miterleben durften, sie sahen auch noch einen schwachen Auftritt der übrigen, müde wirkenden Kiezkicker. Gegen die einheimische Truppe (vergleichbar mit Hamburger Oberliga-Niveau) rangen sich die Braun-Weißen ein 3:0 ab. Für St. Pauli trafen Deniz Naki (2) und Timo Schultz. Auf der Gegenseite musste Torhüter Patrik Borger wiederholt retten.

"Dieses Spiel sagt nicht viel aus, bei uns stimmt es derzeit in der Mannschaft", weiß Takyi zu berichten. Der "Chef der Kreativabteilung", wie Trainer Holger Stanislawski seinen Rückkehrer nennt, ist glücklich. "Ich wollte ambitionierten Fußball, und jetzt habe ich ihn hier", sagt der Techniker, der sich selbst in einer Führungsrolle sieht: "Der Trainer wollte bisher, dass ich das Offensive in die Hand nehme, und das mache ich sehr gern. Es funktioniert - allerdings nur, weil ich den Rücken frei gehalten bekomme von unserer Defensivabteilung. Bei uns greift ein Rädchen ins andere." Wohin das den FC St. Pauli in dieser Saison führen kann, dazu will Takyi sich nicht äußern: "Wir haben einen schweren Auftakt mit harten Gegnern. Danach sehen wir erst, wo wir wirklich stehen."

Etwas klarer sind indes die Zukunftsversionen des Besitzers einer ghanaischen und einer deutschen Staatsbürgerschaft. Schon bald möchte der 24-Jährige in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes Ghana debütieren, für das er nach einem gemeinsamen Besuch mit Schalkes Gerald Asamoah seine Liebe wiederentdeckt hat. Jetzt macht sich Takyi große Hoffnungen auf einen Platz im zentralen Mittelfeld bei der bereits für die WM 2010 in Südafrika qualifizierten A-Nationalmannschaft Ghanas: "Im offensiven zentralen Mittelfeld sind wir noch mit keinem ganz großen Namen besetzt, da habe ich Hoffnung. Denn es ist ein ganz großer Traum von mir, 2010 in Südafrika mit Ghana dabei zu sein." Dann aber nicht als Zuschauer, sondern als Spieler. (sm)

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