Das klärende Gespräch mit Helmut Schulte verlief positiv. Jetzt geht es um den neuen Kader. Neben Eigler steht auch Ginczek auf der Wunschliste.

Hamburg. Die Wogen, die sich zwischenzeitlich zu meterhohen Wellen aufgetürmt hatten, scheinen sich langsam zu glätten. Das vom Präsidium des FC St. Pauli am Mittwochabend anberaumte Gespräch zwischen dem Vorstand und Sportchef Helmut Schulte verlief nach offiziellen Angaben positiv . Allerdings, so hieß es, würden weitere Gespräche folgen. Nach derzeitigem Stand wird sich in der sportlichen Leitung des Klubs nichts verändern, Schulte und Trainer André Schubert sollen gemeinsam die Kaderplanung für die nächste Saison angehen. Zuletzt hatte Schubert von "komischen Gesprächen und Vorfällen" berichtet, beide hatten aber auch lange Zeit betont, dass die Zusammenarbeit, insbesondere was die Planung der neuen Saison angehe, gut funktioniere. Eine Grundvoraussetzung, die weiterhin Bestand haben sollte, da schon in den nächsten Tagen wichtige Entscheidungen gefällt werden müssen.

Nicht nur, dass die Vertragsgespräche mit Moritz Volz und Kevin Schindler weitergeführt und zu einem Abschluss gebracht werden müssen, der Verein führt auch konkrete Gespräche mit zwei Offensivkräften: Neben Christian Eigler , der bereits am Dienstag in Hamburg zu Gast war, um über ein Engagement zu verhandeln, steht nach Abendblatt-Informationen auch der Dortmunder Daniel Ginczek wie schon im vergangenen Jahr ganz oben auf der Wunschliste.

+++ Max Kruse schafft den Aufstieg – Lasse Sobiech wird folgen +++

Eigler, der bereits sein Interesse signalisierte, nach Hamburg zu wechseln, wartet nur noch auf die endgültige Entscheidung des FC St. Pauli. Schwieriger könnte es werden, den 21-jährigen Ginczek ans Millerntor zu locken. Der U21-Nationalspieler, der zurzeit noch einen Vertrag bis 2013 beim BVB besitzt und zuletzt an den VfL Bochum verliehen war, wo er in der vergangenen Saison fünf Tore erzielte, wird auch vom SC Freiburg umworben - und könnte nach Max Kruse der zweite Spieler werden, den die Breisgauer den Hamburgern wegschnappen. Dass St. Pauli eine Klasse unter Freiburg spielt, muss für die Entscheidung allerdings nicht unbedingt von Nachteil sein. Denn die Chance, dass Ginczek in der Mannschaft von Trainer Schubert regelmäßig zum Einsatz kommt, ist unter Umständen höher als in Freiburg und das vorrangige Ziel des Stürmers. St. Pauli hat sein Interesse an einer Verpflichtung, zunächst auf Leihbasis, bereits bei BVB-Manager Michael Zorc hinterlegt und erste Gespräche mit Ginczek und dessen Berater geführt.

Unterdessen wurde gestern bekannt, dass Carsten Rothenbach nach Bochum wechselt . Der 31-Jährige hatte am Sonntag einen emotionalen Abschied am Millerntor gefeiert und unterschrieb nun einen Zweijahresvertrag beim VfL, der von Andreas Bergmann trainiert wird. "Der VfL ist ein Traditionsverein. Als ich von dem Interesse erfahren habe, wurde ich sofort hellhörig. Zumal mich Andreas Bergmann einen großen Teil meiner Karriere begleitet hat", sagte Rothenbach. Bergmann hatte Rothenbach 2006 zu St. Pauli geholt.

Einen Erfolg konnte auch der FC St. Pauli gestern bekannt geben: Jörn Großkopf bleibt ein weiteres Jahr Trainer der U23 und wird im kommenden Jahr seine Fußballlehrerlizenz machen.