Philipp Tschauner, dem neuen Keeper des FC St. Pauli, wird viel Potenzial nachgesagt. Der 25-Jährige gilt als umgänglicher Teamplayer.

Hamburg. Im Winter war er zu spät. Das, was Philipp Tschauner bei der Ausübung seines Jobs stets zu vermeiden versucht, passierte ihm bei den Vertragsverhandlungen mit seinem Verein 1860 München. Die "Löwen" hatten sich zum Ziel gesetzt, mit einem ihrer beiden Torhüter, Gabor Kiraly oder Philipp Tschauner, eine vorzeitige Vertragsverlängerung über 2011 hinaus zu erzielen. Beide Kandidaten hatten gleiche Voraussetzungen, doch Kiraly war schneller. Er verlängerte vor Tschauner und war somit als Nummer eins gesetzt. "Wir wollten mit einem der beiden verlängern, beide wären für den Verein zu teuer gewesen", sagt der damalige Sportdirektor von 1860 München, Miroslav Stevic. Dass die Münchner eine Vertragsverlängerung mit Tschauner anstrebten, zeugt davon, dass sie dem 25-Jährigen durchaus zutrauten, mit ihm als Nummer eins in die neue Saison zu gehen. Stevic bestätigt das: "Philipp ist ein sehr professioneller Torwart, der oft genug bewiesen hat, dass man sich auf ihn verlassen kann. Auch wenn es nur Regionalligaspiele waren."

Obwohl Tschauner in zwei kompletten Spielzeiten nur zwei Zweitligaspiele gemacht hat, glaubt Stevic, dass St. Pauli mit dem Keeper einen guten Fang machen wird. "Er hat in dieser Zeit auch viel vom erfahrenen Kiraly profitiert und ist reifer geworden. Er hat auf jeden Fall das Potenzial, als Stammkeeper eine Zweitligasaison zu bestreiten."

Neben seinen sportlichen Qualitäten ist Tschauner auch mannschaftsintern sehr beliebt und gilt als umgänglicher Teamplayer. Ein Kriterium, das bei Verpflichtungen des FC St. Pauli traditionell eine große Rolle spielt. Zudem bietet sich Tschauner als Ersatz für Timo Schultz an. "Schulle" wird in der kommenden Saison als Spieler und Co-Trainer in der U 23 tätig sein und Aufgaben im Bereich des Teammanagements übernehmen. Seine Rolle als Kassenwart wird er daher wohl abgeben müssen. Da könnte Tschauner ins Spiel kommen. Er war bei 1860 bereits verantwortlich für die teaminterne Kasse.

Es ist davon auszugehen, dass der Bayer von den Hamburgern einen Zweijahresvertrag angeboten bekommt. Womöglich wird der Verein heute Vollzug und damit einen weiteren Schritt in die Zukunft, in die Ära nach Holger Stanislawski, vermelden. Mit Tschauner könnte der Verein einen Torwart für die langfristige Planung gefunden haben. Stevic traut ihm sogar noch einiges mehr zu: "Ich glaube, dass ihn seine Karriere irgendwann in die Bundesliga führen wird." Vielleicht schon mit dem FC St. Pauli ...