Alle 28 eingesetzten Spieler des FC St. Pauli in der Einzelkritik der Bundesligasaison

Kessler (25 Jahre/26 Einsätze/0 Tore) : Wies als einziger Spieler konstant Bundesliganiveau nach. Starke Reflexe, gutes (Mit-)Spielverständnis, aber Schwächen bei der Strafraumbeherrschung.

Pliquett (26/5/0): Geriet beim 1:0 gegen den HSV zum Derby-Star, konnte sich in der Folge aber nicht für eine Rolle als Nummer eins empfehlen.

Hain (38/4/0): Nahm in seinem letzten Karrierejahr auch aufgrund von zahlreichen Verletzungen bereits die ihm nun zugedachte Trainerrolle an.

Thorandt (30/29/1): Leistete sich nach guter Hinrunde immer wieder böse Aussetzer. Dennoch der insgesamt stabilste Innenverteidiger, der auch auf der rechten Außenbahn aushalf.

Gunesch (27/20/0): Wie Thorandt mit zahlreichen guten Spielen, aber auch immer wieder schlimmen Patzern. Verdiente sich den neuen Vertrag und wird in Liga zwei eine gute Rolle spielen.

Oczipka (22/20/0): Dynamischer, robuster Zweikämpfer, dessen Gesundheitszustand maßgeblich den Saisonverlauf beeinflusste. Entwickelte sich physisch weiter, steigerte seine Offensivqualitäten und könnte sich nun in Hoffenheim zu einem der besten Linksverteidiger der Liga entwickeln. Die Lücke, die er aufgrund des Knöchelbruchs hinterließ, war nicht zu schließen.

Zambrano (21/20/1): Muss lernen, sein Temperament gewinnbringender einzusetzen, ansonsten eine absolute Verstärkung, wie spätestens nach seiner Sehnenverletzung deutlich wurde.

Rothenbach (30/13/0): Das malade Knie halbierte sein erstes Bundesligajahr.

Lechner (30/10/0): Kämpfte stets am Leistungslimit, das den Verantwortlichen aber auch in Liga zwei zu tief liegt.

Volz (28/9/0): Als der Reservist gebraucht wurde, verletzte er sich.

Morena (31/7/0): Nach zwei Ermüdungsbrüchen im Saisonfinale wieder hellwach. Verlieh der Abwehr Ruhe.

Eger (28/7/1): Das fünfte Rad am Wagen rollte in der Personalnot zuverlässig.

Kalla (24/5/0): Hätte deutlich mehr Einsätze verdient gehabt.

Drobo-Ampem (23/1/0): Durfte fünf Minuten Bundesligaluft schnuppern.

Filipovic (19/1/0): Sieben Minuten.

Kruse (23/33/2): Vom Bank- zum Stammspieler. Immer auffällig und agil, aber auch immer zu ungefährlich.

Lehmann (27/33/5): Einer der wenigen Leistungsträger, die unverletzt blieben. Nur auf der Zielgeraden ging dem Dauerläufer etwas die Puste aus.

Bartels (24/31/2): Als neuer Rechtsverteidiger idealbesetzt, weil Offensivdrang, Schnelligkeit und Bissigkeit, aber keine Torgefahr verlangt werden.

Bruns (31/30/3): Immer gewillt. Für die Bundesliga reicht das allein nicht.

Boll (31/28/3): Das Phänomen. Wie ein Chamäleon scheint er sich mühelos der jeweiligen Spielklasse anzupassen. Eine tolle Saison und drei schöne Tore, die ihm keiner nimmt. Spieler des Jahres.

Takyi (26/24/4): Mit Ausnahme der fulminanten Auftritte gegen Köln und Mönchengladbach eine Enttäuschung. Zu phlegmatisch, zu soft.

Naki (21/20/1): Lieferte nur mit Suspendierung, nächtlicher Fast-Food-Vorliebe und Krankmeldungen Gesprächsstoff. Wer nicht weiß, wie ein Profi lebt, kann auch nicht so spielen.

Daube (21/13/0): Reifte in der Bundesliga wie eine Traube in der Sonne. Tolles Passspiel, gute Übersicht. In der kommenden Saison ist Lese.

Schultz (33/4/0): Kassenwart und wichtiger Kulissenschieber im Hintergrund. Der Klub sollte alles daransetzen, ihn als Funktionär zu binden.

Ebbers (33/31/3): Für die Bundesliga reicht es nicht, aber das spielt ja keine Rolle mehr.

Asamoah (32/27/6): Lange Zeit der Lichtblick in der Offensive, am Ende aber steht auch bei ihm ein Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag, zwischen Mannschaft und ihm selbst.

Hennings (23/16/1): Konnte keinen Druck ausüben. Ein verschenktes Jahr.

Sukuta-Pasu (20/9/1): Sammelte in der U-21-Nationalelf mehr Spielpraxis als bei St. Pauli. Stagniert in seiner Entwicklung. Als Person wie als Stürmer.