Viele sehen in ihm den "neuen Stani". Optisch trifft der Vergleich den Nagel auch auf den charakteristischen Kopf. André Schubert trägt das Resthaar wie sein Vorgänger als Trainer beim FC St. Pauli, Holger Stanislawski, raspelkurz. Beide teilen auch eine Vorliebe für Jeans und Kapuzenpullover. Und doch ist Schubert alles andere als eine Kopie. Während Stanislawski immer für einen lustigen Spruch zu haben ist, beschreiben Beobachter seinen Nachfolger als introvertiert. Der gebürtige Kasseler, der in seiner Heimatstadt Sport und Germanistik studiert hat, versucht sein Privatleben abzuschotten.

Kein Geheimnis macht der 39-Jährige daraus, dass er für seinen Sport lebt. Mehrere Jahre arbeitete Schubert im Nachwuchsbereich für den Deutschen Fußball-Bund, stieg anschließend beim SC Paderborn vom Jugendkoordinator zum Cheftrainer und sportlichen Leiter auf. Der FC St. Pauli ist nun ein großer Schritt in der bislang mustergültigen Karriere des prinzipientreuen Disziplinfanatikers. Schubert wird versuchen, ihn mit der gleichen Akribie zu meistern, die ihn auf seinen bisherigen Stationen auszeichnete.

Das nötige Selbstbewusstsein bringt er auch deshalb mit, weil er seinen Fußballlehrerschein als Jahrgangsbester erwarb - genau wie Stanislawski. Gerade weil dieser für St. Pauli stand wie kein anderer, wird der hessische Kiez-Novize Schubert eines sein: nicht Stani, sondern anders!