Hamburg. Als Fin Bartels nach der Partie in Kaiserslautern nach seiner aktuellen Gefühlslage gefragt wurde, antwortete der 24-Jährige, sie sei das Spiegelbild der Stimmung in der gesamten Mannschaft: "Ich spüre eine große Leere", sagte der Mittelfeldspieler. Seine Aussage traf in der Tat wohl auch auf die meisten seiner Mitspieler zu. Allerdings hatte Bartels noch einen ganz persönlichen Anlass für seine enorme Enttäuschung, denn höchstwahrscheinlich hält mit dem Abstieg die unglaubliche Negativserie des jungen Profis an.

In drei von vier Spielzeiten vor seinem Engagement beim FC St. Pauli musste Bartels am Saisonende einen Abstieg verkraften. Erst mit Holstein Kiel von der Regional- in die Oberliga, später mit Hansa Rostock in zwei Etappen von der Erst- bis in die Drittklassigkeit. Jetzt steht ihm mit St. Pauli der vierte Absturz bevor. Bartels wandelt damit auf den Spuren von Spielern wie Andreas Keim, Stephan Paßlack und Jürgen Rynio, die fünfmal abstiegen, und das sogar aus der Ersten Liga.

Im Saisonverlauf hatte Bartels zugegeben, dass er sich durchaus in einer ruhigen Minute schon mal Gedanken über seinen Fluch gemacht habe. Sportlich muss er sich in dieser Spielzeit allenfalls eine mangelnde Torausbeute vorwerfen lassen. Erst beim 1:3 vor einer Woche gegen Werder Bremen war ihm der erste Saisontreffer gelungen. Insgesamt lieferte der wuselige Außen aber sowohl auf seiner angestammten Position als auch in der Abwehr gute Leistungen ab.

Ein Wechsel zu einem anderen Bundesligisten stehe für ihn jetzt dennoch nicht zur Debatte. "Ich habe einen Vertrag, der auch für die Zweite Liga gilt. Daher gehe ich davon aus, dass ich auch in der kommenden Saison für St. Pauli spielen werde", sagte Bartels. Ändern könnte sich das, wenn ein anderer Verein mit einem Angebot auf den Kiezklub zukommt, das dieser nicht ablehnen kann.