Vizepräsidenten wollen dem Aufsichtsrat heute Littmanns Nachfolger vorschlagen

Hamburg. Zehn Tage ist es nun her, dass Corny Littmann von seinem Amt als Präsident des FC St. Pauli zurückgetreten ist. Zehn Tage, in denen hinter den Kulissen seine Nachfolge diskutiert und vorbereitet wurde. Heute Vormittag stehen die vier Vizepräsidenten Marcus Schulz, Bernd-Georg Spies, Stefan Orth und Gernot Stenger in der Pflicht. Nach der turnusmäßigen Präsidiumssitzung soll dem Aufsichtsrat ein Übergangspräsident für die Zeit bis zur nächsten Jahreshauptversammlung im November vorgeschlagen werden. "Wir machen das mit der notwendigen Eile, aber ohne Hektik", sagt Spies, der zudem betont, dass es eine gemeinsame Entscheidung der vier Stellvertreter geben wird und dass sie "wild entschlossen sind, weiter in dieser Konstellation zusammenzuarbeiten." Das heißt zum einen, dass der Übergangspräsident aus dem jetzigen Präsidium kommen wird und zudem - wenn es nach Spies geht - auch kein neuer Vizepräsident hinzugezogen werden soll.

Als erster Kandidat auf den Präsidiumsvorsitz wird der 43-jährige Marcus Schulz gehandelt.

Diskutiert wird auch die Möglichkeit, kurzfristig eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen, um schnellstmöglich einen neuen Präsidenten wählen zu lassen. Vor allem aber, um zu verhindern, dass bei der Jahreshauptversammlung im November gleich zwei Weichen stellende Wahlen anstünden: die des Präsidenten und die eines neuen Aufsichtsrates. Eine Extra-Veranstaltung im CCH würde den Verein zwar rund 10 000 Euro kosten, trotzdem sei es wünschenswert, Präsidium und Aufsichtsrat nicht an einem Abend durchzuwinken, so Spies, der das gute Verhältnis zwischen Aufsichtsrat und Präsidium betonte. Die Entscheidungen sollen einvernehmlich und schnell getroffen werden. Vielleicht steigt schon morgen weißer Rauch über dem Millerntor-Stadion auf.