Während der FC St. Pauli den Aufstieg feiert, warten fünf Wackelkandidaten auf neue Angebote. Entschieden wird in den nächsten Tagen.

Hamburg. Der Plan für diese Woche steht. Nach der Aufstiegssause am Sonntag versammelte sich die Mannschaft des FC St. Pauli gestern zum Empfang bei Bürgermeister Ole von Beust im Rathaus, heute fliegen die Spieler für drei Tage "zum schwersten Auswärtsspiel der Saison", wie Fabian Boll es nannte, nach Mallorca. Pünktlich zum Spiel der Allstar-Mannschaft gegen den FC United of Manchester (Sa. 18.00 Uhr), dem Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten, kehrt die frisch gekürte Bundesligamannschaft nach Hamburg zurück. Eine Party-Woche, die für einige Spieler allerdings zur Abschiedswoche werden wird.

Fünf Spieler, deren Verträge zum 1. Juli auslaufen, haben noch kein neues Angebot des Vereins vorliegen. Für Andreas Biermann hingegen liegt nach Abendblatt-Informationen ein spezielles Angebot zur Unterschrift bereit. Der 29-Jährige, der seit Langem an Depressionen leidet und sich Ende letzten Jahres in Behandlung begab, soll einen Vertrag für die zweite Mannschaft bekommen. Zusätzlich wird Biermann, der bereits einen Trainerschein besitzt und schon als Co-Trainer arbeitete, als Jugendcoach fungieren und einen noch nicht genau spezifizierten Posten in der Geschäftsstelle übernehmen.

Für Patrik Borger, Florian Lechner, Jonathan Bourgault, Davidson Drobo-Ampem und Morike Sako ist die Situation noch unsicher - die Entscheidung, ob sie gehen müssen oder bleiben dürfen, steht in den nächsten Tagen an.

Der Verbleib von Patrik Borger beim FC St. Pauli ist eng verknüpft mit der Entscheidung des Klubs, einen weiteren Torhüter zu verpflichten (das Abendblatt berichtete). Sollte es dazu kommen, müsste Borger den Verein aller Voraussicht nach verlassen. Auch bei Florian Lechner stehen die Zeichen auf Abschied, sein Berater Jürgen Schwab sieht das allerdings anders. "Ich glaube nicht, dass die Tür schon zu ist. Es gab ein sehr gutes Gespräch mit Holger Stanislawski und ich denke, dass Florian - wenn er bleibt - der Mannschaft mit seiner Erfahrung auch in der Bundesliga weiterhelfen kann."

Der Berater von Jonathan Bourgault, Andreas Kirsch, sagte dem Abendblatt, dass die Entscheidung über einen Verbleib des 21-Jährigen allein beim FC St. Pauli liege. "Jonathan hängt sehr an dem Verein, er würde Barfuß zum Millerntor laufen, um einen neuen Vertrag zu bekommen. Er hat sich toll entwickelt, ist zum Nationalspieler geworden und er ist gut in die Mannschaft integriert", sagt Kirsch. Zudem gilt Bourgault aufgrund seiner absolut profihaften Einstellung als einer der Lieblingsspieler von Stanislawski. Das Einzige, was ihm fehle, seien Einsatzzeiten, meint Kirsch - in der abgelaufenen Saison kam der Kanadier lediglich auf 35 Minuten. "Ob er in der Ersten Liga eine Rolle spielen kann, ist natürlich fraglich, aber aus dem Verein hieß es, dass man ihn auch für die Zukunft im Blick habe", sagt der Berater.

Davidson Drobo-Ampem hat dem Vernehmen nach bereits Verhandlungen mit dem Klub geführt, eine endgültige Entscheidung gibt es noch nicht. Es ist jedoch zu erwarten, dass der Verein den jungen Verteidiger halten will. Morike Sako dagegen wird den Verein mit großer Sicherheit verlassen müssen.