Hamburg. Jahrelang wollte sich der frühere HSV-Stürmer an den Deutschen rächen. 2018 hatte er schließlich seinen Moment der Genugtuung.

Der frühere HSV-Stürmer Heung-Min Son ist nach eigenen Angaben während seiner Zeit in Hamburg Opfer von Rassismus geworden. „Ich habe viel Rassismus erlebt“, sagte der Angreifer des englischen Topclubs Tottenham Hotspur bei einem Treffen mit Fans am Montag in Südkoreas Hauptstadt Seoul. „Ich bin nach Deutschland gezogen, als ich jung war, und habe so viele schwierige, unvorstellbare Momente erlebt.“ Son war damals 16 Jahre alt, als er in die Jugend des HSV wechselte.

Als Rassismus-Opfer Son Genugtuung verspürte

Er habe damals oft darüber nachgedacht, „dass ich mich eines Tages rächen sollte“, sagte der 29-Jährige, der neben dem HSV auch für Bayer Leverkusen spielte. Bei der WM 2018 in Russland sei der Moment dann gekommen, als er in der Nachspielzeit im Gruppenspiel gegen Deutschland den Treffer zum 2:0 erzielte.

Er habe wenig Mitgefühl mit dem Gegner gehabt, der nach der Niederlage die Heimreise antreten musste, sagte Son. „Wenn Menschen weinen, möchte ich sie normalerweise trösten und in den Arm nehmen“, sagte er. „Aber als ich die Deutschen weinen sah, hatte ich das Gefühl, mich rächen zu können, indem ich etwas tat, was mir gefällt.“

Son wurde auch nach seinem Wechsel in die Premier-League-Verein im Jahr 2015 mit Rassismus konfrontiert. Im vergangenen Jahr wurden acht Verdächtige in England und Wales festgenommen, die den Südkoreaner auf Twitter rassistisch beleidigt haben sollen.