Hamburg. Dem HSV passiert gegen Darmstadt Einmaliges. Nun schwindet die Zuversicht, am Ende auf jeden Fall aufzusteigen. Eine Analyse.

Das Spiel am Sonntag war bereits ein paar Minuten vorbei, als Hannes Wolf noch immer schäumte. „Wir haben viele junge Leute im Kader dabei – aber ich hätte schon erwartet, dass sie es besser machen“, schimpfte der HSV-Trainer, der gar nicht erst um den heißen Brei herumreden wollte. „Man muss halt Vollgas geben“, sagte Wolf deutlich. „Auch die jungen Spieler bei uns im Kader müssen sich strecken. Es darf nicht das Gefühl aufkommen: Hey cool, ich bin bei den Profis dabei.“

Nach ein paar Minuten des Dampfablassens hatte sich Wolf aber schnell wieder beruhigt. „Wir müssen eben daraus lernen“, sagte der Fußballlehrer versöhnlich. Und überhaupt: Letztendlich war es ja nur ein Freundschaftsspiel mit zweimal 25 Minuten gewesen. 0:1 hatten die jungen Profi-Reservisten gegen die U-21-Talente verloren. Und obwohl es bereits nach der ersten Halbzeit 0:4 hätte stehen können, wollte Wolf mit seinem zweiten Anzug nicht zu hart ins Gericht gehen: „Die Jungs können ja kicken.“ Wolfs Hauptproblem an diesem Wochenende war aber mitnichten der uninspirierte 0:1-Auftritt seiner Reservisten am Sonntag, sondern die sehr viel folgenreichere 2:3-Niederlage seiner Elitekicker am Vortag gegen Darmstadt.