Hamburg. Mitten in Hamburg schlägt das Fußball-Herz schwarz-gelb. Die Decke voller Schals, BVB-Graffitis an der Wand, die Fans noch dichter gedrängt als im Stadion - wer in der Kneipe „Dreißig“ im Stadtteil Eimsbüttel ein Borussen-Spiel verfolgt, meint sich nach Dortmund versetzt. „Die Leute fühlen sich wie auf der Südtribüne“, sagt der gebürtige Dortmunder Robert (48 Jahre) aus Altona, der fast jedes BVB-Spiel in der Kneipe verfolgt: „Für uns Borussen-Fans ist das hier wie eine große Familie.“
Das ist auch am Donnerstagabend zu spüren, als das Team von Trainer Thomas Tuchel durch das 3:4 beim FC Liverpool aus der Europa League ausscheidet. Die gut 150 Fans spenden sich gegenseitig Trost, einer stammelt kopfschüttelnd „selber Schuld, selber Schuld“.
Ein Jahr Labbadia in Zitaten
Zu diesem Zeitpunkt mag sich noch keiner mit dem nächsten Spiel am Sonntag befassen, wenn der Hamburger SV in Dortmund antritt. Doch auch dann wird die Borussen-Kneipe wieder voll sein. „So ein Spiel wollen die Leute zusammen gucken“, sagt Wirt Dieter, der seit gut sechs Jahren seine Kneipe zum Treffpunkt der BVB-Fans gemacht hat. „Da haben die Hamburger Glück. Zwischen Liverpool und dem Pokalhalbfinale gegen Hertha ist das für Tuchels Team nicht wichtig.“
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: HSV