Ex-Volleyballer droht nach erfolgloser Klage mit weiteren juristischen Schritten. Durchwachsenes Länderspielwochenende für die Nationalspieler des HSV.

Hamburg. Es war zuletzt ein wenig ruhig geworden um Klaus Meetz. Der ehemalige Volleyballstar des Hamburger SV hatte Anfang Juli für Aufsehen gesorgt, indem er bei der Staatsanwaltschaft erfolgreich die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen den Vereinsvorstand des HSV beantragt hatte. Der damalige Vorstand mit Vereinspräsident Carl Edgar Jarchow, Oliver Kreuzer, Joachim Hilke und Oliver Scheel habe die für das Projekt HSV-Campus eingeworbenen Geldmittel in Höhe von 17,5 Millionen Euro veruntreut, so der Vorwurf.

Die Staatsanwaltschaft sah jedoch keinen Anlass zu ermitteln, da es keine Opfer von Veruntreuung gebe. Meetz will sich damit aber nicht zufriedengeben und hat nun Beschwerde eingelegt. Zudem teilt der ehemalige Volleyballnationalspieler mit, gegen die unterzeichnende Oberstaatsanwältin Gisela Gräwe Strafanzeige gestellt zu haben.

Beim HSV sieht man die neuerlichen Bestrebungen von Meetz gelassen. „Wir tun nichts Unrechtes, es ist alles juristisch sauber“, sagte Jarchow dem Abendblatt. Meetz wirft dem Präsidenten des Gesamtvereins weiterhin strafbare Handlungen vor. „Das ist natürlich nicht schön, aber jeder kann Behauptungen aufstellen“, sagt Jarchow.

Meetz hatte neben dem Vorwurf der Veruntreuung auch versucht, die im Juli vollzogene Ausgliederung der Profifußballer in eine AG vor Gericht zu verhindern. Ohne Erfolg. Auch diese juristische Niederlage will Meetz nicht einfach hinnehmen. „Ich habe die gegen die Richter des Vereins- und Handelsregisters gerichtete Strafanzeige ergänzt und sie gegen die Justizsenatorin Jana Schiedek, den Amtsgerichtspräsidenten Hans-Dietrich Rzadtki und den Ersten Bürgermeister Olaf Scholz erweitert“, teilt Meetz mit.

Jarchow kann über die neuerlichen Bemühungen des HSV-Ehrenmitglieds nur müde lächeln. „Für mich ist das nicht mehr als ein PR-Gag. Die Ausgliederung kann kein Gericht wieder rückgängig machen.“ Meetz, der wegen Betrugs einst zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, will trotzdem nicht aufgeben. Notfalls werde er bis vor das Oberlandesgericht ziehen.

Die Nationalspieler des HSV haben unterdessen ein durchwachsenes Länderspielwochenende hinter sich. Johan Djourou und Valon Behrami verloren bereits am Donnerstag mit der Schweiz 0:1 in Slowenien. Am Freitag unterlag Artjoms Rudnevs mit Lettland 0:3 gegen Island. Der HSV-Stürmer sah dabei in der 56. Minute Gelb-Rot und ist somit gegen die Türkei an diesem Montag gesperrt. Zoltan Stieber schaffte mit Ungarn ein 1:1 in Rumänien und kam eine Halbzeit zum Einsatz. Die Schweiz spielt am Dienstag in San Marino, Ungarn tritt auf den Färöer an.