Der ehemalige HSV-Volleyballer Klaus Meetz hat einen Befangenheitsantrag gestellt, der neue HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer kann sein Amt nicht zum 1. Juli antreten. Die Verzögerung kommt zur Unzeit.

Hamburg. Der für Dienstag geplante offizielle Start der HSV Fußball AG mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer an der Spitze wird sich um voraussichtlich zwei Wochen verzögern. Der ehemalige Volleyball-Nationalspieler Klaus Meetz, mit dem Hamburger SV 1976 und 1977 deutscher Meister, hat per Befangenheitsantrag gegen den zuständigen Richter Einspruch gegen die Eintragung der neuen Satzung ins Vereins- und Handelsregister eingelegt.

Damit ist Beiersdorfer vermutlich bis Mitte Juli weiterhin nicht befugt, Verträge auszuhandeln und zu unterschreiben. Der derzeitige Vorstand unter der Führung von Carl-Edgar Jarchow bleibt bis auf weiteres im Amt. „Dieser Befangenheitsantrag wird todsicher abgelehnt werden“, sagte Jarchow dem Abendblatt. Formal habe der Verein jedoch keine Handhabe gegen den Einspruch.

Diese Verzögerung kommt für den Fußball-Bundesligisten zur Unzeit, denn in naher Zukunft stehen wichtige personelle Entscheidungen an. So läuft seit Wochen ein Pokerspiel um Torjäger Pierre-Michel Lasogga vom Ligarivalen Hertha BSC Berlin, dessen Leihkontrakt Ende dieses Monats ausläuft. Starkes Interesse am türkischen Nationalspieler Hakan Calhanoglu hat Bayer Leverkusen bekundet.

Ungeklärt ist auch, ob Sportchef Oliver Kreuzer unter der neuen Führung weiterarbeiten soll. Nach einer völlig verkorksten Saison, an deren Ende der Klassenerhalt erst in der Relegation unter Dach und Fach gebracht werden konnte, hatten die Mitglieder des hanseatischen Traditionsklubs auf einer außerordentlichen Versammlung im Mai mit überwältigender Mehrheit beschlossen, die Profifußball-Abteilung aus dem HSV-Gesamtverein auszugliedern.