Vor dem Bundesligaauftakt in Köln testet HSV-Trainer Slomka seine Startelf aus

Noch einmal schlafen, dann ist die längste Vorbereitung der Geschichte endgültig vorbei: Am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) greift der HSV beim 1. FC Köln wieder ins Bundesligageschehen ein. Trainer Mirko Slomka weiss, dass sich seine Mannschaft steigern muss. „In Cottbus waren wir noch zu unruhig, einen souveränen Erfolg hatte ich allerdings auch nicht erwartet. Bei uns ist ein Prozess in Gang, man muss uns nach dem Umbruch ein wenig Zeit zugestehen“, sagte der Coach. Welche elf Hamburger Spieler zum Anpfiff auf dem Platz stehen werden, ist noch nicht endgültig geklärt. Erstes Fragezeichen: Ivo Ilicevic. Nach bisher komplett verletzungsfreier Vorbereitung fehlte der Kroate am Donnerstag mit muskulären Problemen im Mannschaftstraining, er soll aber am Freitag wieder einsteigen. Ilicevic könnte die rechte Seite im Mittelfeld besetzen, da sowohl Zoltan Stieber (Knochenödem am Mittelfuß) als auch Nicolai Müller (Adduktorenprobleme) mit Sicherheit ausfallen werden. Alternativ probte Trainer Mirko Slomka mit Artjoms Rudnevs und auch mit Tolgay Arslan im rechten Mittelfeld. Matthias Ostrzolek dürfte zu seinem Debüt als Linksverteidiger kommen, er scheint Petr Jiracek verdrängt zu haben. Im defensiven Mittelfeld streiten Arslan und Milan Badelj um den Platz neben Valon Behrami.

Zumindest im Kader stehen könnte Neuzugang Cléber, der am Donnerstag bis in den Abend beim Medizincheck weilte, im Abschlusstraining am Freitag (nicht öffentlich) aber schon seine neue Kollegen kennenlernen soll. Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer erklärte, wie er auf den Brasilianer kam und was er von ihm erwartet: „Ich hatte Cléber bereits in St. Petersburg auf der erweiterten Liste. Er ist aggressiv, zweikampf- und kopfballstark und ähnelt in seiner Spielweise ein wenig dem Ex-HSVer Khalid Boulahrouz. Ein ehemaliger Mannschaftskamerad von Cléber, mit dem ich im Flugzeug saß, bezeichnete ihn als `Sheriff` auf dem Platz.“

Beiersdorfer räumte allerdings auch ein, dass die Integration des Neuzugangs ein Risiko darstellt. Außerhalb des Platzes bekommt Cléber eine portugiesisch sprechende Person zur Seite gestellt, doch auf dem Platz spricht niemand seine Sprache – Co-Trainer Nestor el Maestro muss versuchen, mit seinen Spanischkenntnissen sowie Händen und Füßen zu übersetzen.

Unklar ist weiterhin, wie es mit Abwehrjuwel Jonathan Tah weitergeht. Beiersdorfer räumte ein, dass ein Leihgeschäft Sinn machen könnte, sollte Tah in den Planungen Slomkas nur eine untergeordnete Rolle spielen.