Hamburg. Mirko Slomkas Gefühl sollte sich nicht täuschen. „Ich habe das Gefühl, dass es etwas schlimmer ist“, antwortete der Trainer unmittelbar nach dem 2:1-Sieg gegen Bayer Leverkusen auf die Frage, ob er schon wisse, was der vorzeitig ausgewechselte Milan Badelj habe. Und tatsächlich wurde aus Slomkas schlechtem Gefühl am Wochenende bittere Gewissheit.

Nach einer umfassenden Untersuchung im Universitäts-Krankenhaus Eppendorf (UKE) war klar, dass der Kroate mit einem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel im Nordderby am kommenden Sonnabend gegen Hannover (15.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) fehlen wird, zudem dürfte sein Einsatz beim darauffolgenden Spiel gegen Wolfsburg fraglich sein.

Gute Nachrichten von der medizinischen Abteilung gab es dagegen bei Rafael van der Vaart und Jacques Zoua, die ebenfalls gegen Bayer frühzeitig ausgewechselt werden mussten. Bei beiden wurde keine schwere Verletzung diagnostiziert, sie sollen bereits am Dienstag wieder mit der Mannschaft trainieren.

Ob auch die gegen Leverkusen ausgefallenen Pierre-Michel Lasogga (Oberschenkelverletzung) und Ivo Ilicevic (Innenbandreizung) schon am Dienstag wieder dabei sind, ist noch ungewiss. Beim Abstiegsgipfel in Hannover soll ihr Einsatz nicht gefährdet sein.

Gedanken muss sich Trainer Slomka nun aber um seine sogenannte Doppelsechs machen. Nach dem Ausfall Badeljs kommen neben dem gesetzten Tolgay Arslan vor allem Tomas Rincon als die defensivere und Robert Tesche als die offensivere Variante infrage. Das Besondere: Sowohl Rincons als auch Tesches Vertrag läuft im Sommer aus, beide Kontrakte sollen nicht verlängert werden.

Rein theoretische Chancen dürften Petr Jiracek, der sich eher auf dem Flügel wohlzufühlen scheint, und der ausgeliehene Ouasim Bouy haben. Der Niederländer, den der frühere Trainer Bert van Marwijk im Winter von Juventus Turin geholt hat, durfte unter Gefühlsmensch Mirko Slomka noch keine einzige Minute ran.