Dem Berater des beurlaubten HSV-Trainers van Marwijk steht die Provision trotz der Demission zu

Hamburg. Gleich aus zwei Gründen darf man davon ausgehen, dass sich auch der ehemalige HSV-Trainer Bert van Marwijk über den Sieg gegen Borussia Dortmund am vergangenen Sonnabend gefreut haben dürfte. Erstens: Weil man van Marwijk auch nach seiner Beurlaubung keine schlechten Gedanken andichten sollte. Und zweitens: Weil sich der Niederländer im Falle des Klassenerhalts eine juristische Auseinandersetzung mit dem HSV über die Höhe seines noch zu zahlenden Gehalts sparen könnte. Denn sollte der Verein tatsächlich in der Bundesliga bleiben, hat der Trainer unstrittig Anspruch auf noch mindestens 2,7 Millionen Euro (das Abendblatt berichtete), von Platz neun in der nächsten Saison an wären es sogar insgesamt 3,1 Millionen Euro.

Das alles ist seit einer Woche bekannt. Neu ist hingegen, dass auch van Marwijks Berater Michael Meier an dem vor knapp einem halben Jahr ausgehandelten Vertrag fürstlich verdient hat. Nach Abendblatt-Informationen stehen dem früheren Manager von Borussia Dortmund und des 1. FC Köln für die endgültige Vertragsgestaltung insgesamt 350.000 Euro zu. So sind bis zum Ende dieser Saison 150.000 Euro fällig, 200.000 Euro stehen Meier trotz van Marwijks Demission in der kommenden Spielzeit zu.

Im Profibereich steigen die Beraterhonorare seit Jahren extrem – sehr zum Unwillen der Deutschen Fußball Liga (DFL). So ist bei dem Wechsel des Dortmunders Mario Götze für 37 Millionen Euro im Sommer zum FC Bayern ein Honorar in Millionenhöhe an den Berater gezahlt worden. Inzwischen kassieren auch Berater von Trainern enorme Provisionen. Nach Abendblatt-Informationen hatte van Marwijk bei den Vertragsgesprächen zur Bedingung gemacht, dass Meier die Verhandlungen führt. Meier, der derzeit im Krankenhaus liegt, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.