Der Neuzugang will beim Rückrundenauftakt gegen Schalke die lang ersehnte Chance nutzen

Abu Dhabi. Irgendwie kommt Lasse Sobiech das alles ziemlich bekannt vor: Als mutmaßlicher Innenverteidiger Nummer drei in die Vorbereitung gegangen, dann hat sich Johan Djourou verletzt, und plötzlich stand der baumlange Ex-Dortmunder ausgerechnet gegen Schalke 04 in der Anfangself. So war es vor fünf Monaten am ersten Spieltag der Hinrunde – und so wird es auch in knapp zwei Wochen am ersten Spieltag der Rückrunde sein. „Es stimmt schon“, sagt Sobiech, „man kann meine heutige Situation mit der von damals gut vergleichen.“

Doch inzwischen ist viel passiert, allerdings nicht so, wie es sich Sobiech gewünscht hatte. In gerade sieben weiteren Spielen durfte der HSV-Neuzugang ran, doch kurz nach seinem Doppelpatzer in der Partie gegen Mönchengladbach war Schluss. „Mich hat das nicht runtergezogen. Ich bin mir meiner Qualität bewusst, auch wenn ich mir selbst gegenüber sehr kritisch bin“, sagt der Abwehrriese, der am kommenden Sonnabend 23 Jahre alt wird.

Sobiech hat sich jedenfalls nicht unterkriegen lassen. „Jeder Spieler hat sich natürlich in der Winterpause hinterfragt, was er gut und was er weniger gut gemacht hat“, sagt der frühere St. Paulianer, der genau weiß, dass auch er in der Hinrunde noch Luft nach oben hatte. Im Training arbeitete er deshalb gezielt an seinen Schwächen, trainierte den nicht ganz so starken linken Fuß und imponierte Trainer Bert van Marwijk. „Lasse hat sehr hart an seinen Defiziten gearbeitet – und er hört zu, wenn man ihm etwas erklärt“, lobt der Niederländer, bedachte aber auch Konkurrent Michael Mancienne: „Auch Michael macht einen sehr guten Eindruck.“

Mancienne oder Sobiech – einer der beiden Innenverteidiger wird den immer noch an der Wade verletzten Djourou gegen Schalke vertreten, auch weil Heiko Westermann nach seiner Knie-OP noch lange nicht fit ist. Sobiech hat zweifellos die besseren Chancen. „Ich bin froh, dass ich mich in den Testspielen anbieten kann“, sagt der gebürtige Westfale, der auch am Dienstag gegen das kasachische Team Quairat Almaty weitere Pluspunkte sammeln will. Dann dürfte es allerdings erneut Sobiech und Mancienne heißen, da der einzige gesetzte Abwehrmann Jonathan Tah grippegeschwächt fehlt. „Tah ist in seiner Leistung sehr stabil“, lobt van Marwijk den gerade 17-Jährigen.

Den gerade erst eroberten Startelfplatz will Sobiech nicht noch einmal leichtfertig herschenken.