Ein Kommentar von Alexander Laux

Kurz nach dem letzten Hinrundenspiel gegen Mainz (2:3) formulierte Oliver Kreuzer seine Wünsche für das neue Jahr. „Wir müssen nach einem kurzen Urlaub und der Vorbereitung gut ins neue Jahr starten und uns schnellstens von dieser unteren Region entfernen“, forderte der Sportchef des HSV. Es dürfte wohl nur ein frommer Wunsch bleiben.

Verheerend, wie der HSV in den ersten Tagen des noch jungen Jahres durch Verletzungen geschwächt wurde. Dass der lukrative, aber stressige Trip nach Indonesien eine Rolle bei einzelnen Blessuren gespielt hat, kann natürlich nicht nachgewiesen werden. Hilfreich waren die vielen Flugstunden aber sicherlich nicht.

Es spricht für den Realitätssinn von Trainer Bert van Marwijk, dass er am Wochenende den Abstiegskampf als eröffnet bezeichnete. Der womöglich schlechte Start eines Rumpfteams (gegen Schalke, in Hoffenheim, gegen Berlin) könnte die Verunsicherung bei dem noch jungen Team, das sich vor der Pause zunehmend nervös präsentiert hatte, weiter verstärken und den Abwärtstrend beschleunigen.

Kreuzer fällt nun die knifflige Aufgabe zu, innerhalb kürzester Zeit mindestens eine qualitativ hochwertige, aber bezahlbare Verstärkung für den Offensivbereich zu finden. Sein bislang wohl schwerster Fall, schließlich ist seine Verhandlungsposition dabei denkbar schlecht, weil jeder um die Sturmnot beim HSV weiß. Die bedrohliche Lage birgt die Gefahr in sich, dass der Club am Ende doch wieder ins finanzielle Risiko gehen muss, um seinen Dino-Status in der Bundesliga zu retten.