Nach dem Auswärtsspiel am kommenden Sonnabend gibt es im Pokal ein baldiges Wiedersehen

Hamburg. Zwei Wünsche hatten eigentlich alle HSV-Profis und -Verantwortlichen vor der mit Spannung erwarteten Pokalauslosung am Sonntagabend in der ARD-„Sportschau“: ein Heimspiel und bitteschön nicht gegen die Bayern. Wunsch Nummer eins wurde von Frauen-Nationaltrainerin und Glücksfee Silvia Neid pflichtbewusst erfüllt – nur mit Wunsch Nummer zwei wurde es dann nichts mehr. Als dritte Partie zog Neid den Nord-Süd-Klassiker, der trotz des erhofften Heimspiels im hohen Norden nicht gerade für übertrieben gute Laune sorgte. „Es ist das attraktivste Spiel im Viertelfinale, es ist aber nicht unbedingt das chancenreichste für uns“, sagte HSV-Chef Carl Jarchow, der am Sonntag zwischen ARD-„Sportschau“ und dem Bundesligaspiel zwischen Hertha und Braunschweig auf Sky hin- und herzappte.

Zumindest aus finanzieller Sicht hätte Neid dem HSV kein lukrativeres Los bescheren können. „Wir können wohl davon ausgehen, dass die Begegnung live im Fernsehen gezeigt wird, was uns ordentliche Zusatzeinnahmen beschert. Ich rechne zudem mit einem ausverkauftem Stadion und einer großen Nachfrage im Businessbereich“, sagte Jarchow, der mit Gesamteinnahmen zwischen 1,5 Millionen und zwei Millionen Euro rechnet. „Ich gebe zu, dass ich mir einen anderen Gegner in einem Heimspiel gewünscht hätte, aber vielleicht sorgen wir ja doch für eine Überraschung“, sagte Jarchow, der direkt nach der Auslosung mit seinen Vorstandskollegen Joachim Hilke und Oliver Kreuzer nach Brasilien telefonierte.

Tatsächlich ist Jarchows Hoffnung auf ein kleines Fußballwunder am 11. oder 12. Februar nicht völlig unbegründet. Vor 25 Jahren gab es schon einmal diese Viertelfinalpaarung – und nach Toren von Manfred Kastl, Heinz Gründel und Lothar Matthäus für die Bayern ging der HSV am Ende mit 2:1 als Sieger vom Platz. Im Halbfinale war damals allerdings für den amtierenden Pokalsieger nach einem 0:2 gegen den VfL Bochum Schluss. Zuletzt traf der HSV 2005 im Pokal auf die Münchner – und verlor im Achtelfinale durch ein Hargreaves-Tor mit 0:1 nach Verlängerung.

Da die am Sonntag ausgelosten Viertelfinalpartien Hoffenheim gegen Wolfsburg sowie Leverkusen gegen Kaiserslautern eher unattraktiv für eine Liveübertragung sein dürften, ist das Duell zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund die einzige Konkurrenz im Kampf um Zusatzeinnahmen. Zumindest in diesem Duell hat der HSV wohl beste Chancen.