Es passt zu Pierre-Michel Lasogga, dass er eines seiner drei Tore gegen Nürnberg am Sonntag seinem elfjährigen Bruder Gian-Luca widmete. „Happy Birthday, Luci“ stand auf dem T-Shirt, das der HSV-Profi nach dem Treffer in eine Kamera hielt. Denn im Leben des 21-Jährigen spielt neben dem Fußball die Familie eine besondere Rolle.

Nicht nur der gute Draht zu seinen zwei Brüdern, sondern vor allem die Beziehung zu Mutter Kerstin ist außergewöhnlich. Denn die ist gleichzeitig Beraterin ihres Sohnes und vertritt ihn bei allen Vertragsangelegenheiten. Pierre wollte das so. „Wer auf Mutti hört, macht keine Fehler“, sagte er einst und scheint seine Entscheidung nicht bereut zu haben. Immerhin gilt die Ehefrau des früheren Bundesligatorwarts Oliver Reck, Pierres Stiefvater, als harte Verhandlungspartnerin. Die Zuneigung des Stürmers geht sogar noch weiter: Auf seinem Unterarm hat er das Konterfei seiner Mutter als Tattoo verewigt.

In Hamburg steht der gebürtige Gladbecker nun auf eigenen Füßen, lässt sich aber noch im Hotel versorgen. Ob er sich für die Dauer des zunächst einjährigen Leihvertrages überhaupt eine eigene Wohnung suchen will, weiß Lasogga noch nicht. Falls ja, könnte er seine gesamte Familie bei Hamburg-Besuchen immerhin bei sich einquartieren – und hätte auch noch Platz für den Fußball, den er nach der Partie seines Lebens am Sonntag aus dem Nürnberger Stadion entführt hatte. (fhe)