Der Stürmer soll erstmals am Dienstag mittrainieren – Mancienne von Crystal Palace umworben

Hamburg. Die Stimmung am späten Sonnabend im hippen Tarantella am Stephansplatz dürfte ganz ausgezeichnet gewesen sein. In dem angesagten Restaurant am Stephansplatz konnten HSV-Sportchef Oliver Kreuzer und Trainer Thorsten Fink schließlich nicht nur den ersten Sieg der Saison begießen, sondern durften sich auch über den nun feststehenden Wechsel Pierre-Michel Lasoggas freuen. Der Hertha-Stürmer war gemeinsam mit seiner Mutter Kerstin zum Edel-Italiener gekommen, um bei einem guten Essen letzte Details des Leihvertrags zu besprechen. Am Ende eines ausgelassenen Abends sollen sich alle Beteiligten die Hand gegeben haben, wodurch der seit Tagen verhandelte Deal endgültig perfekt war. „Dienstag wird Lasogga erstmals bei uns mittrainieren“, sagte Kreuzer, noch bevor der neue Stürmer am Sonntag seinen vierstündigen Medizincheck absolviert hatte.

Lasogga ist also da – und Per Skjelbred ist weg. Der Norweger, der im Tausch mit dem 21 Jahre alten Angreifer an die Hertha verliehen wird, holte seine Sachen am frühen Sonntagmorgen ab, um anschließend mit seiner Familie nach Berlin zu fahren. „Wir haben ein Geschäft gemacht, an dem alle Seiten ihre Freude haben“, sagte Hertha-Manager Michael Preetz, der betonte, dass keiner der Clubs für ihre zum Nulltarif ausgeliehenen Spieler eine Kaufoption besitze. Sollten Skjelbred in Berlin oder Lasogga in Hamburg überzeugen, müsste ein endgültiger Transfer noch mal neu verhandelt werden.

Ob auch Kreuzer vor seinem Urlaub an diesem Montag, dem letzten Tag vor Ende der Transferfrist um 18 Uhr, noch mal richtig verhandeln muss, ist dagegen eher fraglich. Von den bekannten Streichkandidaten (Robert Tesche, Michael Mancienne, Slobodan Rajkovic) lagen bis Sonntagabend nur für den Engländer Mancienne Anfragen aus der Heimat vor. Das Interesse von Crystal Palace bestätigte Kreuzer, das angebliche Interesse vom FC Fulham dagegen nicht. Die englische Zeitung „The Mirror“ hatte am Sonntag berichtet, dass Ex-HSV-Trainer Martin Jol über einen Transfer Manciennes nachdenke.

Vorsichtshalber ließ der HSV bereits am Sonntag Mancienne auf die Transferliste Nummer 40/13/14 des Ligaverbandes schreiben, auf der alle Wechselkandidaten bis um 12 Uhr an diesem Montag aufgelistet werden müssen. Definitiv nicht auftauchen wird der Name von Paul Scharner, der nach der finanziellen Einigung mit dem HSV nun am Sonntag sein endgültiges Karriereende bekannt gab. Aber Scharner wäre nicht Scharner, wenn nicht auch das Karriereende noch für Schlagzeilen sorgen würde. Denn nur wenige Stunden nach der Bekanntgabe, dass er nun zukünftig neue Wege gehen wolle, dementierte Karrierecoach Valentin Hobel die Meldung. Er und Scharner seien am Abend in Salzburg verabredet, wo sie in Ruhe sämtliche Optionen besprechen wollten. Ein Wechsel in die USA, nach Spanien und innerhalb Deutschlands sei möglich, sagte Hobel – und natürlich das Karriereende.

Milan Badelj wird dem HSV voraussichtlich drei Wochen fehlen. Der Kroate zog sich gegen Braunschweig einen Muskelfaserriss zu.