Während der kroatische Wunschkandidat von der Liste gestrichen werden kann, haben sich Ex-HSV-Profi Mladen Petric und Nicklas Bendtner selbst angeboten. Aber die Stürmersuche geht weiter.

Hamburg. Die Elogen kamen von höchster Stelle. „Ein toller Spieler“ sei dieser Nikica Jelavic, lobte Sportchef Oliver Kreuzer, „genau der richtige für den HSV“, ein „richtig fieser Stürmer“. Doch dieser „Klassemann, mit dem man sich natürlich beschäftigen muss“, ist nicht nur torgefährlich, kopfballstark und wechselwillig, sondern vor allem auch teuer. Sehr teuer. Zu teuer.

Noch bevor Jelavic-Berater Simon Conning zum angekündigten Gespräch nach Hamburg einfliegen konnte, sollen sich die HSV-Verantwortlichen intern bereits gegen das finanzielle Wagnis einer Jelavic-Verpflichtung ausgesprochen haben. Rund sieben Millionen Euro soll der 27-Jährige kosten, zudem auch sehr ordentlich verdienen wollen. Der kroatische Angreifer, der in 50 Premier-League-Spielen für den FC Everton 16 Treffer erzielen konnte, würde zwar sportlich durchaus ins Anforderungsprofil passen, scheint für den HSV allerdings nicht mal auf Raten zu finanzieren zu sein. „Ich arbeite mit dem Kader, den ich zur Verfügung habe, alles andere soll Oliver machen“, sagt Trainer Thorsten Fink. Und Kreuzer ist alles andere als untätig. Täglich telefoniert der Manager mit Beratern und Vereinen, oft allerdings ohne Aussicht auf Erfolg. Dass sich der frühere Hamburger Mladen Petric via Twitter selbst beim HSV ins Gespräch gebracht hat, ist Kreuzer ebenso wenig entgangen wie der Versuch Nicklas Bendtners, sich über Mittelsmänner beim HSV anzubieten. Im Gegensatz zu Jelavic, bei dem Finanzierungsmöglichkeiten geprüft wurden, hatte Kreuzer an Bendtner und Petric aber nie ernsthaft Interesse. Das gilt besonders für Arsenals Bendtner, den Vorgänger Frank Arnesen gerne geholt hätte, der aber immer noch vier Millionen Euro kosten soll.

Ganz ohne Ablöse, das weiß auch Kreuzer, wird es wohl nicht gehen. Nachdem die angestrebte Umsonst-Verpflichtung Roque Santa Cruz‘ bereits vor einem Monat geplatzt war, haben Kreuzer und Fink besprochen, sich neben den bekannten Streichkandidaten notfalls auch von einem etablierten Profi zu trennen, um den Königstransfer zu ermöglichen. „Solange mir niemand vom Verein sagt, dass ich verkauft werden soll, beschäftige ich mich damit nicht“, sagte Dennis Aogo, der zu den möglichen Kandidaten zählen soll.

Tatsächlich soll sich Aogo an diesem Mittwoch im Test bei Dynamo Dresden (18.30 Uhr) vor allem auf seine Aufgabe als Linksverteidiger konzentrieren, nachdem Marcell Jansen mit einer Innenband-Zerrung ausfällt. „Dennis kann überall spielen“, sagt Trainer Fink, der Aogo auch am Sonntag im Pokal in Jena spielen lassen will, sofern Jansen nicht bis Donnerstag fit wird. Und im Sturm? Da soll sich gegen Dresden zunächst mal Jacques Zoua ausprobieren – ein Neuer ist ja noch nicht in Sicht.