Trainieren wie ein HSV-Profi: Der geschundene Abendblatt-Reporter Florian Heil kommt am Morgen nur noch schwer in die Gänge und klagt über das Essen

Hamburg. HSV-Reporter Florian Heil absolviert eine Woche lang das Trainingsprogramm der HSV-Fußballprofis. Das Protokoll des dritten Tages:

Mein Körper hat sich am Morgen des dritten Tages auf zwei wesentliche Funktionen beschränkt: Zum einen eignet er sich nach wie vor als Organträger, zum anderen als Schmerztransmitter. Das Aufstehen um 7.15 Uhr fiel schwer, den Morgenlauf halte ich für völlig überbewertet. Das Stabi-Training verlegte mein Physiotherapeut in den Schanzenpark, was es auch nicht angenehmer machte. Immerhin konnten wir gegen Ende der 18 Übungen dort sogar eine Schnapsdrossel motivieren, die sich in Jeans und langem T-Shirt neben uns niederließ und fleißig Sit-ups machte. Sport verbindet eben.

Am Nachmittag hatte ich Freizeit, genau wie die HSV-Profis einen Tag zuvor im Zillertal. Da sich die Autogrammwünsche in Grenzen hielten und auch kein Autohaus einen Stargast suchte, lag ich den Großteil des Tages im Garten herum. Diesen Teil des Jobs von Adler, van der Vaart und Co. kann ich mir auch nach dem Ende des Projekts gut vorstellen. Richtig nervig ist dagegen der Essensplan. Mittags immer nur Hühnchen oder Fisch, abends keine Kohlehydrate, kein Brot, keine Nudeln, keine Schokolade. Die so gesunden Süßkartoffeln habe ich einmal probiert – in Zukunft sollen das die Nachbarskinder essen, ich beschränke mich auf Reis.

Am Abend gab es noch 90 Minuten Fußball, so auch mein erstes Spiel elf gegen elf. Ich versuchte mich irgendwie durchzukämpfen. Spätestens hier wäre das Projekt beendet gewesen, hätte ich alle Zweikämpfe angenommen. Die Oberschenkelmuskeln waren zum Reißen gespannt. Die Sauna und kalte Güsse sollten mich für den vorletzten Tag wappnen.