Ein Kommentar von Alexander Laux

Was ist schlimmer: Ein 2:9 in München oder das 0:1 gegen Freiburg als Wiedergutmachung? Oder nur einen Punkt gegen Fürth und Augsburg zu holen? Weder noch. Am frustrierendsten für die HSV-Fans ist, dass es ihr Verein geschafft hat, innerhalb kürzester Zeit jegliche zarte Aufbruchstimmung einzureißen. Wer auf den Hauch eines Plans, einer Entwicklung gesetzt hatte, wird jetzt bitter enttäuscht. Der HSV muss "zurück auf Los", wie es im Monopoly heißt. Und das, obwohl der Club finanziell weit über die verantwortbare Schmerzgrenze gegangen ist. In der Kritik stehen deshalb nicht nur die Spieler, sondern auch Thorsten Fink und Frank Arnesen. Führungsqualitäten zeigen sich in Krisentagen, aber weder Trainer noch Sportchef scheinen Lösungsansätze aufzeigen zu können.

In Hamburg gehört es zum üblichen Business, in solchen Phasen über einen neuen Trainer zu spekulieren, doch dieser (noch theoretische Gedanke) greift zu kurz. Unabhängig von ein oder zwei Niederlagen muss sich der Aufsichtsrat erst eine Meinung über Arnesen bilden, dessen (üppig dotierter) Vertrag in gut einem Jahr ausläuft. Für eine Verlängerung müssten immerhin sieben der elf Aufsichtsräte stimmen, was bei der derzeitigen Verfassung der Mannschaft kein Selbstgänger wird. Vor allem aber wäre es nötig, sich rechtzeitig (!) um mögliche Alternativen zu kümmern.