Das Trainingslager beginnt am 2. Januar. Trainer Fink lässt Standards üben. Van der Vaart und Jansen fliegen wohl mit nach Abu Dhabi.

Hamburg. Während der Ball in England auch "zwischen den Jahren" weiterrollt, dürfen die HSV-Profis ausspannen - jedoch nicht sehr lange. Bereits am Sonntag hat Trainer Thorsten Fink die erste Einheit zur Vorbereitung auf die Rückrunde angesetzt, nach nur 14 Tagen Regeneration. Kein anderer Bundesligaklub steigt vor dem 2. Januar wieder ins Training ein. "Die Zeit bis zum ersten Bundesligaspiel in Nürnberg (20. Januar) ist kurz, wir wollen optimal vorbereitet sein", erklärt Fink.

An den ersten beiden Tagen stehen in Hamburg schwerpunktmäßig Leistungstests an, um die nötige Trainingsintensität für jeden einzelnen Spieler festzulegen. Am 2. Januar fliegen die Hamburger dann ins Trainingslager nach Abu Dhabi, wo acht Tage an den Grundlagen gearbeitet wird. Am 9. Januar ist ein Testspiel gegen Borussia Mönchengladbach im Nachbaremirat Dubai geplant. Die Begegnung wird voraussichtlich vom Dubai Sports Channel übertragen. Zwei weitere Partien sollen kurzfristig noch abgemacht werden.

Nach der Rückreise trifft der HSV am 12. Januar (15.30 Uhr) in der Imtech-Arena in Freundschaft auf Austria Wien, ein letzter Härtetest vor dem Rückrundenauftakt. Bislang sind rund 10.000 Karten verkauft. Einen Tag später steht die Mitgliederversammlung im CCH an, auf der vier neue Aufsichtsräte gewählt werden. Danach hat Fink noch eine knappe Woche Zeit, um sein Team auf den Ernstfall vorzubereiten. Ein Schwerpunkt im Trainingsprogramm soll das Einstudieren von Standards sein. Nur dreimal waren die Hamburger nach ruhenden Bällen im Verlauf der Hinrunde erfolgreich. Zum Vergleich: Hannover 96 erzielte 13 Tore nach Standardsituationen.

Fraglich ist weiter, wer denn überhaupt am Trainingsprogramm teilnehmen wird. Bei den zuletzt angeschlagenen Spielern sieht es gut aus: Rafael van der Vaart, Marcell Jansen und auch Talent Christian Norgaard können vermutlich mit ins Trainingslager reisen. Lediglich Petr Jiracek steht aufgrund seiner hartnäckigen Schambeinentzündung auf der Kippe. Auch Gojko Kacar ist wieder fit, steht aber vor einem Wechsel zu Hannover 96, sofern sich alle Parteien über die Zahlen einig werden. Mit Tom Mickel wurde einer der vier HSV-Torleute ablösefrei nach Fürth abgegeben. Das wirft die Frage auf, was mit Jaroslav Drobny passiert. Eigentlich sollte der teure Schlussmann (rund 1,7 Millionen Euro Gehalt) im Winter unbedingt verkauft werden, doch dann stünde neben Adler nur noch Sven Neuhaus als etatmäßiger Bundesliga-Keeper zur Verfügung. "Diese Personalie ist weiterhin offen", sagte Sportchef Frank Arnesen auf Abendblatt-Anfrage.

Auch Stürmer Marcus Berg, dem Fink erst kürzlich mitgeteilt hatte, nur noch als Stürmer Nummer vier ins Rennen zu gehen, soll unbedingt an den Mann gebracht werden. Gleich mehrere Teams aus Spanien haben Gerüchten zufolge Interesse. Doch HSV-Boss Carl Jarchow dementiert: "An diesen Spekulationen ist nichts dran."