Der lange verletzte HSV-Profi soll verkauft werden. Bei Hannover 96 könnte er den verletzten Dänen Leon Andreasen ersetzen.

Hamburg. Der HSV-Kader soll im Winter verkleinert werden - jetzt bahnt sich ein erster konkreter Wechsel an. Bundesligaklub Hannover 96 hat bei den Hamburgern ein Angebot für Mittelfeldspieler Gojko Kacar eingereicht. Das bestätigte HSV-Sportchef Frank Arnesen. "Die Vereine liegen nicht weit auseinander, jetzt muss sich der Spieler mit Hannover einigen", erklärte der Däne. Kacar befindet sich derzeit im Urlaub, doch sein Onkel und Berater Milan Kacar steht in Kontakt mit den Niedersachsen. "Über konkrete Zahlen haben wir noch nicht verhandelt", sagt der Spieleragent. "Gojko fühlt sich eigentlich wohl in Hamburg und muss nicht unbedingt gehen. Die Situation wäre eine andere, wenn er fit nur auf der Bank gesessen hätte."

Im April 2012 hatte sich Kacar einen Knöchelbruch mit Syndesmose- und Innenbandabriss zugezogen. Nach der Genesung fing der Serbe im Training quasi bei Null an, hatte Angst, sein Sprunggelenk wieder voll zu belasten. Im November musste er erneut unters Messer. Außer in einem Einsatz für die U23 konnte Kacar seine Qualitäten in dieser Saison nicht unter Beweis stellen. Nun will der 25-Jährige wieder voll einsteigen - fraglich nur, bei welchem Klub. Sein Vertrag beim HSV läuft noch bis ins Jahr 2015.

Doch Kacar ist einer der HSV-Profis, die auf der sogenannten "Streichliste" stehen und aufgrund seines üppigen Gehalts (rund zwei Millionen Euro), dem laut transfermarkt.de immer noch hohen Marktwert von rund vier Millionen Euro und der großen Konkurrenz im defensiven Mittelfeld abgegeben werden soll. Die proklamierten vier Millionen wird der HSV als Ablösesumme wohl nicht aufrufen können - ungeachtet der 5,5 Millionen Euro, die der HSV 2010 für Kacar an Hertha BSC überwies. Denn auch Hannover ist sich bewusst, dass der finanziell angeschlagene Bundesliga-Dino verkaufen muss. Ein Leihgeschäft, um zumindest den Gehaltsetat zu entlasten, ist laut Arnesen jedoch ausgeschlossen.

Für Hannover würde der Transfer einen Sinn ergeben, da im defensiven Mittelfeld wegen des langfristigen Ausfalls von Leon Andreasen eine Lücke entstanden ist. Zudem kann Kacar auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden, wo die Slomka-Elf nur mäßig aufgestellt ist. "Wir könnten im Winter durchaus mal verrückte Dinge machen", hatte 96-Manager Jörg Schmadtke kürzlich gesagt. Und wer weiß, dass Hannover oft Spieler holt, die nur den entferntesten Experten etwas sagen, kann einen Kacar-Transfer durchaus als verrückt ansehen.