Hamburg. Thorsten Fink war ein bisschen traurig. "Den Spaß hätte ich mir gerne angeschaut", sagte der HSV-Trainer. Finks Enttäuschung bezog sich auf die Wette seiner Schützlinge Rafael van der Vaart und Rene Adler. Der Verlierer des Länderspiels Niederlande gegen Deutschland hätte im Nationaltrikot des jeweils anderen Landes das nächste Training absolvieren müssen. Doch dazu kam es nach dem 0:0 nicht. Finks Laune war jedoch nicht wirklich getrübt, denn außer Jacopo Sala (Wadenprobleme) stehen alle international eingesetzten Akteure für das Spiel gegen Mainz am Sonnabend (15.30 Uhr) zur Verfügung. "Ob Jeffrey Bruma oder Michael Mancienne für den gesperrten Paul Scharner in die Abwehr rückt, entscheide ich kurzfristig", sagte der Coach zur fraglichen Position in der Startelf.

Seinen Platz sicher hat dagegen Tolgay Arslan, der geradezu beseelt von seinem ersten Einsatz der deutschen U21 gegen die Türkei zurückkehrte. Der Deutsch-Türke bereitete den Führungstreffer vor und hatte auch sonst viele gute Szenen. "Er war für mich der beste Mann auf dem Platz", lobte Fink. Arslan selbst attestierte sich bescheiden ein "recht ordentlich". Die Partie sei ihm emotional sehr nahegegangen, da er aufgrund seiner Herkunft für beide Länder hätte auflaufen können. "Ich habe immer gesagt: Ich spiele für das Land, dessen Vertreter sich zuerst bei mir melden. Mein Ziel ist jetzt die U21-EM in Israel 2013."

Doch das letzte Wort scheint immer noch nicht gesprochen. Wenn ihn nun der türkische Nationaltrainer Abdullah Avci anrufen und seine Dienste für das kommende WM-Qualifikationsspiel anfordern würde? "Ich weiß nicht, was ich dann machen würde", sagt Arslan und lächelt verlegen.