Der Karlsruher Hakan Calhanoglu wird zum HSV wechseln. Am Sonntag spielt er aber noch im Pokal gegen seinen künftigen Klub

Hamburg/Karlsruhe. Nachdem Karlsruhes Talent Hakan Calhanoglu, 18, am Dienstag einen Vierjahresvertrag beim HSV unterschrieben hat, will es der Zufall so, dass der Deutsch-Türke mit seinem alten Verein am Sonntag im DFB-Pokal auf seinen zukünftigen Verein trifft. Vor dem Spiel sprach der türkische U20-Nationalspieler mit dem Abendblatt über ...

... die Möglichkeit, den HSV am Sonntag mit dem KSC zu besiegen: "Wenn ich mir vorstelle, den entscheidenden Treffer zu schießen, dann ist das ein bisschen Traum und Albtraum zugleich. Natürlich will ich bis zuletzt alles für den KSC geben, aber auch meinen neuen Klub nicht schaden. Trotzdem würde ich mich über jedes Tor freuen."

... sein Schwärmen für den HSV: "Ich fand den HSV schon als Jugendlicher immer super. Ganz früher fand ich Rafael van der Vaart und seine Freistöße toll, zuletzt war ich besonders von Zé Roberto begeistert. Im Fernsehen habe ich immer versucht, mir seine Technik abzugucken. Für mich ist es auf jeden Fall eine Ehre, als Nächstes bei so einem Klub wie dem HSV zu spielen."

... seine Nationalmannschaftskarriere: "Ich habe mich noch immer nicht hundertprozentig zwischen der deutschen und der türkischen Auswahl entschieden. Im nächsten Jahr ist die U20-WM in der Türkei, da will ich auf jeden Fall für die Türkei dabei sein. Danach will ich dann mal weitersehen. Es gab auch immer mal wieder lose Gespräche mit dem DFB, aber nie etwas Konkretes."

... sein Freistoßtraining: "Ich trainiere so oft ich kann nach dem Training Freistöße. Häufig schnappe ich mir einen Torwart und einen Mitspieler und dann schießen wir eine Stunde lang drauflos. Meine Spezialität ist es, den Freistoß mit der Spanninnenseite zu schießen, so ähnlich wie Cristiano Ronaldo. Dann flattert der Ball am besten."

... seinen Fastwechsel nach Bremen: "Ganz ehrlich: Ich stand ganz kurz davor, zu Werder zu wechseln. Ich war sogar schon in Bremen, habe mir von Trainer Thomas Schaaf und Manager Klaus Allofs das Stadion zeigen lassen. Eigentlich war alles perfekt, aber dann hat sich Werder einfach nicht mehr bei uns gemeldet, und der HSV hat zugeschlagen."

... seine Gespräche mit Frank Arnesen: "In den Zeitungen stand ja, dass meine Gespräche mit Frank Arnesen den Ausschlag gegeben hätten. Das ist aber nicht ganz richtig. Herrn Arnesen habe ich erst bei meinem Medizincheck in der vergangenen Woche das erste Mal getroffen. Aber das passte, er hatte alles mit meinem Berater besprochen. Der kümmert sich um meine Angelegenheiten. Mir ist egal, was für einen Marktwert ich habe. Ehrlich gesagt weiß ich nicht mal, ob mein Vertrag nur für die erste oder auch für die zweite Liga gültig ist, ich will mich nur auf Fußball konzentrieren."

... den noch offenen Zeitpunkt des Wechsels: "Klar ist, dass ich spätestens im nächsten Sommer nach Hamburg gehe. Ob ich eventuell schon im Winter wechsel, das soll der KSC entscheiden. Ich hatte hier drei super Jahre und will mich gut verabschieden."

... seinen Traum: "Ich will so ein Publikumsliebling beim HSV sein, wie Rafael van der Vaart es war. Mein Ziel ist es, ein großer Spieler zu werden, der die Leute begeistert. Ich fand es zum Beispiel toll, wie Mladen Petric vergangene Saison am letzten Spieltag verabschiedet wurde. Er hatte ein T-Shirt mit der Aufschrift "Danke Fans" an, und alle haben ihm zugejubelt. So möchte ich auch mal verabschiedet werden."