HSV-Vorstand Joachim Hilke über die Südkorea-Reise und Terminplanprobleme in der Arena

Suwong. Nach sieben Tagen in Südkorea reist HSV-Vorstand Joachim Hilke heute um 12.40 Uhr (Ortszeit) von Seoul zurück nach Hamburg. Im Abendblatt zieht Hilke ein Fazit der Fernostreise des HSV.

Hamburger Abendblatt:

Herr Hilke, haben sich die Strapazen der 8000-Kilometer-Reise für den HSV gelohnt?

Joachim Hilke:

Welche Strapazen? Wir haben sehr genau darauf geachtet, dass wir den Spielern nicht zu viel zumuten. Das Team konnte in Suwong unter besten Bedingungen trainieren. Und bedenkt man, dass für alle Spieler im Flieger bequeme Businessplätze reserviert waren, dann kann man sich auch nicht ernsthaft über den Flug beschweren. Die Reise nach Südkorea hat sich für uns wirtschaftlich und nach Angaben des Trainers auch sportlich gelohnt.

Unbestritten dürfte aber sein, dass wirtschaftliche Interessen bei der Auswahl Koreas im Vordergrund standen. Können Sie nach Ihren zahlreichen Gesprächen schon Erfolge vermelden?

Hilke:

Natürlich gab es erste Erfolge. Besonders unser Projekt HSV Campus stieß auf großes Interesse. Es ist gut möglich, dass sich der eine oder andere Partner aus Korea engagieren wird. Es ist aber ein Irrglaube, dass man mal kurz für eine Woche nach Fernost reist und mit Koffern voller Geld zurückkommt. Aber wir haben gemerkt, dass unsere asiatischen Partner genau registrieren, dass wir die Mühe auf uns genommen haben. Uns ist wichtig, dass unser Besuch hier eine gewisse Nachhaltigkeit hat. Wir wollen keine Weltreise machen wie beispielsweise Manchester United, das aus Vermarktungsgründen der Reihe nach jeweils für ein paar Tage nach Indien, China, Südafrika, Schweden, Norwegen und Deutschland reist.

Also werden Sie wiederkommen?

Hilke:

Wir haben noch nichts ausgemacht, aber eine Wiederholung ist jedenfalls nicht ausgeschlossen. Der Veranstalter des Peace Cups hat Interesse. Und durch den Startschuss der Asia Football Academy, dessen europäischer Partner wir ja sind, bleiben der HSV und Südkorea ohnehin im Kontakt.

Stimmt es, dass Sie eine ähnliche Partnerschule in Shanghai anstreben?

Hilke:

Wir denken zumindest darüber nach. So ein Projekt hätte auch deswegen Charme, weil Hamburg und Shanghai ja ohnehin Partnerstädte sind.

Angeblich will der HSV am 8. Dezember für 825 000 Euro zur Stadioneröffnung nach Porto Alegre in Brasilien reisen. Ist es eine wirklich eine Überlegung, das Bundesligaspiel gegen Hoffenheim, das an dem Wochenende stattfinden soll, zu verschieben?

Hilke:

Das ist keine Überlegung. Es stimmt aber, dass wir von Porto Alegre angefragt wurden. Der Termin wird für uns aber kaum möglich sein.

Sie haben also abgesagt?

Hilke:

Wir haben jedenfalls nicht zugesagt. Noch ist das Bundesligaspiel gegen Hoffenheim ja gar nicht auf den Tag terminiert. Wenn das passiert und Porto Alegre uns noch will, kommen wir vielleicht noch ins Geschäft. Wir mussten leider mehrere lukrative Möglichkeiten im Herbst ausschließen, weil die Spieltermine im Herbst noch nicht klar sind. So mussten wir viele Konzertanfragen in unserer Arena absagen, weil wir rund um ein Heimspiel das ganze Wochenende blocken müssen. Es bleibt dabei, dass uns leider nichts geschenkt wird.