Der Holländer bleibt endgültig bei Tottenham Hotspurs. Deutsch-Türke Töre könnte dagegen gehen - für eine Ablöse von 2,5 Millionen Euro.

London/Hamburg. Nur zwei Tage, nachdem Investor Klaus-Michael Kühne den HSV-Vorstand unter Druck setzte, endlich aktiver bei einer möglichen Verpflichtung von Rafael van der Vaart zu werden, beendete Tottenhams neuer Coach André Villas-Boas am Wochenende endgültig alle Spekulationen um eine Rückkehr des Niederländers. "Ich zähle absolut auf ihn", sagte der Nachfolger von Harry Redknapp, "Es ist eine ganz andere Situation als bei Luka Modric." Der Kroate steht nach Medienberichten bei Real Madrid, Manchester United, Paris St. Germain und dem FC Chelsea auf dem Einkaufszettel.

Nachdem auch schon van der Vaart öffentlich und in Gesprächen mit dem HSV geäußert hatte, dass er in England bleiben werde, schließt sich also der Vorhang für das kurze, aber heftige Sommertheater um eine Rückholaktion. In einem Telefonat hatte HSV-Klubchef Carl Jarchow zuvor schon Kühne deutlich gemacht, was er vom Vorpreschen des Milliardärs in Sachen van der Vaart hielt: "Herr Kühne hat sich mit seinem Vorstoß keinen Gefallen getan. Es gab kein Zeichen, dass sich Tottenham von van der Vaart oder van der Vaart von Tottenham trennen will." Kühne wollte sich zwar am Transfer und dem Gehalt beteiligen, aber auch die HSV-Fans zur Kasse bitten.

Bewegung kam allerdings in eine andere Personalie: Nachdem Rubin Kasan sowie zwei italienische Klubs Interesse an einer Verpflichtung von Gökhan Töre angemeldet hatten, konkretisierte sich das Werben der Russen um den Deutsch-Türken. Bis zum Abend war jedoch keine endgültige Einigung erzielt worden. Deshalb soll der 20-Jährige heute Morgen die einwöchige Reise nach Südkorea antreten. Von einer Ablöse - im Raum standen 2,5 Millionen Euro - würde Chelsea London 50 Prozent kassieren.

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In der sportlichen Führung legt man keinen großen Wert mehr auf eine Weiterbeschäftigung Töres, da dieser sich zwar als ein Meister des Dribbelns erwies, aber wenig mannschaftsdienlich arbeitete, seine Defensivaufgaben vernachlässigte. In 22 Ligaspielen kam Töre auf sechs Torvorlagen.