Der HSV spielt morgen im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart. Ein Sieg bringt gutes Geld. Der Wettbewerb ist der kürzeste Weg nach Europa.

Hamburg. Für das Weihnachtsfest hat sich Thorsten Fink in diesem Jahr etwas ganz Besonderes ausgedacht. Statt im verregneten Hamburg will der HSV-Trainer die Feiertage im sonnigen Dubai genießen. Und damit die traditionelle Festtagsstimmung auch in den Emiraten nicht zu kurz kommt, plant der Familienvater an Heiligabend einen Ausflug in das 2005 eröffnete Ski Dubai, wo Finks Kindern selbst in der Wüste 22 500 Quadratmeter Rodelfläche garantiert werden. "Eigentlich bin ich ein Fan von weißen Weihnachten, aber auch so werden wir sicherlich Spaß haben", sagt Fink, dessen Grad der Festtagsstimmung sich bereits morgen Abend beim Zwischenstopp in Stuttgart entscheiden dürfte.

"Mit einem Sieg beim VfB könnten wir sehr zufrieden in die Winterpause gehen", sagt der 44-Jährige, der gar nicht erst versucht, die Bedeutung der Pokalpartie herunterzuspielen. "Jeder weiß, dass der DFB-Pokal der kürzeste Weg nach Europa ist", sagt Fink, der die Gleichung für ein fröhliches Weihnachtsfest umgehend aufstellt: "Es sind noch vier Spiele bis Europa. Auch wenn wir nur Außenseiterchancen haben mögen, traue ich mich schon zu sagen, dass ich den Pokal holen will."

Dortmunds Trainer Klopp bestätigt Interesse an Beister

Neben den internationalen Ambitionen hoffen Hamburgs Verantwortliche auf die dringend benötigten Zusatzeinnahmen von 1,125 Millionen Euro, die ein Erfolg in Stuttgart mit sich bringen würden. Sie könnten in den verbleibenden drei Pokalrunden auf über zehn Millionen Euro steigen. Und obwohl Fink und auch Sportchef Frank Arnesen zuletzt einen Wintertransfer aufgrund der angespannten finanziellen Situation nahezu ausschlossen, ist diese Ankündigung zumindest vor dem Spiel in Stuttgart nur die halbe Wahrheit. Den Aufsichtsräten, die Ausgaben über 500 000 Euro abzusegnen haben, ließ Arnesen jedenfalls vorsorglich ausrichten, dass sie doch bitte auch zwischen den Jahren erreichbar sein mögen.

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Ein Geldregen im DFB-Pokal würde auch Arnesens Verhandlungsposition in den laufenden Vertragsgesprächen mit Mladen Petric und Maximilian Beister stärken. Petric hatte erst am Sonntag im NDR-"Sportclub" angekündigt, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag möglicherweise doch zu verlängern: "Ich fühle mich superwohl, es macht wieder Spaß. Das sind die Voraussetzungen, die gegeben sein müssen, um einen Vertrag zu verlängern." Und im Fall des auch von Dortmunds Trainer Jürgen Klopp umworbenen Beister ("Es ist ein normales Thema, dass wir uns mit solch einem superspannenden Spieler beschäftigen") will Fink unabhängig von Pokal-Zusatzeinnahmen auf Nummer sicher gehen.

Am Donnerstag trifft sich der HSV-Coach zum zweiten Mal mit dem Offensivallrounder, dem er die sportlichen Perspektiven erläutern möchte. Eine Zusage Beisters im Anschluss an einen Sieg in Stuttgart dürfte Fink frühzeitig in Festtagsstimmung versetzen. Und das noch vor dem weihnachtlichen Rodelvergnügen in der Wüste.