Bei einem Fallrückzieher erlitt der Schwede einen Schlüsselbeinbruch und fällt zwei Monate aus

Hamburg. Thorsten Fink wollte es wissen. Erst brachte der HSV-Trainer Stürmer Marcus Berg für Mladen Petric (71.), vier Minuten später ersetzte er Mittelfeldspieler Gojko Kacar durch Angreifer Heung Min Son, um gegen Augsburg in der Schlussphase noch den Sieg zu erzwingen. Neben Berg und Son standen mit Töre, Ilicevic, Guerrero noch drei weitere Offensivdenker auf dem Platz. Doch in der 75. Minute war es um Finks Siegstrategie geschehen.

Es hätte das Tor des Jahres werden können. Ivo Ilicevics Fallrückzieher im Gästestrafraum landete bei Berg, der den Ball ebenfalls mit dieser artistischen Einlage ins Tor befördern wollte. Der Versuch misslang - und der Schwede krachte unsanft auf die rechte Schulter. Erst schien nichts passiert zu sein - der 25-Jährige stand auf, fasste sich dann aber sofort an die schmerzende Stelle. Nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung musste Berg wieder raus.

Die Diagnose Schlüsselbeinbruch war recht leicht zu erstellen, schließlich war nach Augenzeugenberichten sofort zu erkennen, dass sich nicht mehr alle Knochen an der für sie vorgesehenen Position befanden. Berg wurde ins Universitätskrankenhaus gefahren, wo er noch am Sonnabendabend operiert wurde. Erst in zwei Monaten wird der Stürmer wieder auf dem Trainingsplatz erwartet."Das ist eine Katastrophe für ihn, aber auch für uns", reagierte Fink sichtlich geschockt.

Schon als Berg im Sommer nach dem Ablauf des Leihgeschäfts mit Eindhoven nach Hamburg zurückkehrte, verhinderte eine Leistenverletzung eine normale Vorbereitung. Erst am 6. Spieltag feierte der Angreifer gegen Mönchengladbach sein Comeback im HSV-Trikot, doch das Pech zog er weiter fast magisch an. Nach einem Kurzeinsatz gegen Schalke stand der Stürmer gegen Kaiserslautern erstmals in der Startformation, wurde aber nach 37 Minuten ausgewechselt, nachdem Rajkovic Rot gesehen hatte. Nach einem 90-minütigen Einsatz gegen Hoffenheim folgte prompt der nächste Tiefschlag: Muskelfaserriss, vierwöchige Auszeit.

Die Verletzung des bis 2014 unter Vertrag stehenden Angreifers verhindert nun die Wintervorbereitung mit den Kollegen. Ein Nachteil, der während der Rückrunde fast nicht mehr aufzuholen sein dürfte. So kündigt sich bereits jetzt an, dass auch Bergs zweite Saison für den HSV nach 2009/10 eine verlorene sein wird. Seinen Wunsch, über den HSV noch den Sprung in den schwedischen Kader für die EM 2012 in Polen und in der Ukraine zu schaffen, kann der freundliche, aber auch stets sensibel und nachdenkliche Berg ebenfalls abhaken. Bleibt nur zu wünschen, dass er die Kraft findet, 2012 einen neuen Anlauf zu nehmen, das ihn verfolgende Pech abzuschütteln