Der HSV-Trainer weist die harte Kritik am Südkoreaner zurück - Bruma im Glück

Hamburg. Thorsten Fink hat einfach einen Lauf. Nicht nur, dass der neue Trainer den HSV innerhalb von wenigen Wochen von Tabellenplatz 18 auf elf führte, was schon erstaunlich genug ist. Im allgemeinen Aufschwung stellen sich aber nun sogar Verletzungen von Spielern als nicht so dramatisch erwartet heraus.

War bei Jeffrey Bruma nach dem Nürnberg-Spiel eine Bänderblessur in der Schulter vermutet worden, so ergab eine Kernspinuntersuchung gestern, dass sich der Niederländer nur eine Schulterprellung und eine Muskelquetschung zugezogen hat. Je nach seinem Schmerzempfinden solle der Niederländer nach dem trainingsfreien Dienstag im Laufe der Woche wieder einsteigen, teilte der Klub mit. Ein Einsatz in Mainz sei somit nicht ausgeschlossen. Wunder kann aber auch Fink nicht vollbringen: Auf Michael Mancienne wird der HSV-Coach verzichten müssen, auch wenn beim Verteidiger erst heute die endgültige Diagnose feststeht. Offen ist nur noch, ob es sich um eine Zerrung oder einen Muskelfaserriss handelt.

Eine andere Art Patient ist derzeit Heung Min Son. Nachdem der Stürmer zuletzt seinen Fleiß im Training nicht in Leistung bei den Spielen umsetzen konnte, nahm ihn Fink gestern demonstrativ in Schutz und warb um Geduld: "Wir werden den Jungen nicht verheizen, langsam aufbauen. Er wird uns noch viel Freude bereiten. Man sollte nicht an einem 19-Jährigen so viel herumnörgeln." Fink kündigte an, viel mit seinem Youngster zu reden. So wolle er versuchen, ihm die Angst zu nehmen. Schließlich seien Formschwankungen in seinem Alter völlig normal.

Ebenfalls im Fokus hat Fink Gökhan Töre. "Auch er braucht jemanden, der ihn fördert und fordert. Ihn werde ich auch mal zur Seite nehmen und ihm erklären, dass noch andere auf dem Platz stehen." Ein klarer Hinweis auf die zeitweise übertriebene Dribbellust des Türken. "Im richtigen Augenblick", so Fink lächelnd, "werde ich ihn aber auch mal wieder fördern."