Der HSV-Profi Gojko Kacar hatte in der vergangenen Saison in Nürnberg beim 0:2 Rot gesehen. Sonntag soll gegen den Klub ein Sieg her.

Hamburg. Eigentlich hasst er es zu verlieren. Doch die Niederlage gegen seinen Teamgefährten Tolgay Arslan im Backgammon verkraftete Gojko Kacar erstaunlich gut. "Normalerweise gewinne ich ja auch", sagt der ehrgeizige Serbe. Arslan darf nun in einem Restaurant seiner Wahl mit Kacar auf dessen Kosten speisen. Der guten Stimmung des HSV-Mittelfeldstrategen kann dies nichts anhaben. "Das kann im Moment eigentlich gar nichts", sagt Kacar, "außer im Backgammon läuft es für mich einfach."

Vor allem auf dem Rasen. An der Seite von Tomas Rincon sorgt der 24-Jährige im Mittelfeld für Sicherheit. Inzwischen gehört er auch wieder fest zum Kader der serbischen Nationalmannschaft. Kacar profitierte besonders vom Trainerwechsel im September. Während er unter Michael Oenning häufig auf der Bank saß, zählt er unter dessen Nachfolger Thorsten Fink endlich zur Stammformation. Dass Fink ihn in der Regel nach rund 80 Minuten auswechselt, akzeptiert Kacar: "Ich bin auch noch nicht bei 100 Prozent, aber die letzten Prozente bekomme ich nur über Spielzeit."

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Vorbei sind auch die Zeiten, in denen Kacar seine bevorzugte Position im defensiven Mittelfeld mit dem Job des Innenverteidigers wechseln musste. Kacar macht unter Fink, was er am besten kann: dem HSV Sicherheit im Mittelfeld geben. Über seinen Aufschwung sagt er: "Ich bin wieder gesund und konzentriere mich nur auf den Fußball." Zuvor hätten ihn Blessuren, verpasste Vorbereitungen und sogar seine Klatschblätter füllende Ex-Freundin abgelenkt. "Ich will nicht mehr in den Klatschpostillen auftauchen", sagt Kacar, "ich bin fit und will, dass mein Name nur für guten Fußball steht."

Auch am Sonntag (15.30 Uhr, Sky live, Liveticker auf www.abendblatt.de ) im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg. Einen Gegner, den Kacar in besonders schlechter Erinnerung hat. "Beim 0:2 in Nürnberg in der vergangenen Saison habe ich meine einzige Rote Karte in der Bundesliga bekommen." Dabei war das Foul höchst umstritten. Kacar soll nach Ansicht des Schiedsrichters beim Stand von 0:1 den Nürnberger Robert Mak als letzter Mann umgestoßen haben. Kacar: "Der Schiedsrichter hat sich von seinem Linienrichter überreden lassen."

Jetzt sinnt Kacar auf Revanche: "Damals haben wir 1:1 im Hinspiel und eben 0:2 verloren, somit vier Punkte gegen Nürnberg gelassen. Und die holen wir uns in dieser Saison wieder." Auch das nächste Backgammon-Spiel gegen Arslan ist bereits terminiert. Und wann? Kacar sagt siegessicher: "Direkt nach den drei Punkten gegen Nürnberg."