Der HSV testet gegen Glasgow Rangers. Die Fans verbindet eine langjährige Freundschaft

Hamburg. Wenn die HSV-Profis an einem Dienstagabend mit Fußball konfrontiert werden, dann zumeist im Fernsehen auf dem heimischen Sofa. Doch heute Abend dürfen die Spieler im Freundschaftsspiel gegen die Glasgow Rangers (19.15 Uhr/ Liveticker auf abendblatt.de) selbst wieder internationales Flair schnuppern. Zwar kein Europapokal, doch für die junge Mannschaft kommt ein solcher Gegner laut Trainer Thorsten Fink gerade recht. "Es kann sicher nicht schaden, einen internationalen Vergleich gegen einen Top-Gegner einzulegen. Jetzt haben die Leute, die zuletzt nicht so viel Spielpraxis hatten, die Chance, sich zu zeigen." Die Startelf wird vornehmlich aus Spielern bestehen, die gegen Hannover nicht oder nur wenig gespielt haben. So soll Tom Mickel eine Bewährungsprobe im Tor erhalten, das Abwehrduo bilden Michael Mancienne und Slobodan Rajkovic, Ivo Ilicevic darf sein Können ebenfalls unter Beweis stellen. Mladen Petric fällt hingegen weiter aus.

Es war Finks Wunsch bei Amtsantritt, so oft wie möglich auch unter der Woche zu spielen. "Gegen Amateurvereine stärken wir den Kontakt zu unseren Fans in der Region. Gegen stärkere Teams kann ich mir ein gutes Bild vom gesamten Kader machen. Beim Training wird oft gar nicht deutlich, was in jedem Einzelnen steckt."

Duelle wie das gegen Glasgow oder auch das ebenfalls vereinbarte Testspiel gegen den PSV Eindhoven am 14. Januar könnten zudem dem eher klammen HSV finanziell helfen. Doch der Vorverkauf für Glasgow lief schleppend, etwa 12 000 Karten hat der Klub bisher absetzen können. "Wir brauchen 10 000 Fans, um kostendeckend zu arbeiten", erklärte Klubboss Carl Jarchow. "Und das auch nur, weil die Rangers keine hohe Antrittsprämie verlangen."

Erstaunlicherweise gab es in der Historie nicht ein einziges Pflichtspiel gegen die Schotten, lediglich in Freundschaft begegneten sich die Teams zweimal - und das im wahrsten Sinne des Wortes: Denn seit über 35 Jahren besteht zwischen den Fans ein großer Zusammenhalt, der auch auf vielen Schals dokumentiert wird. "Wir haben unseren Anhängern in dieser Saison schon viel abverlangt, jetzt können wir ihnen mit diesem Spiel etwas zurückgeben", sagt Jarchow.