HSV-Stadionsprecher Lotto King Karl freut sich, seinen zwölften Trainer Thorsten Fink anzusagen

Hamburg. Ein Interview mit Lotto King Karl ist unterhaltsam - und zeitaufwendig. Wer erst mal mit dem HSV-Stadionsprecher ins Plaudern gerät, der findet schnell kein Ende mehr. Ein Risiko, das man unbedingt eingehen sollte.

Hamburger Abendblatt:

Lotto King Karl, haben Sie mal gezählt, den wievielten Trainer Sie als Stadionsprecher vor dem Spiel gegen Wolfsburg ansagen werden?

Lotto King Karl:

Thorsten Fink ist der zwölfte Chef-, Interims- oder Aushilfstrainer, den ich in meiner Zeit als Stadionsprecher erlebe. Frank Arnesen ist dabei der Einzige, den ich nie angesagt habe, weil er ja nur bei einem Auswärtsspiel auf der Bank saß. Markus Schupp, der mal ein paar Spiele für Huub Stevens aushelfen musste, habe ich dagegen vor einigen Spielen begrüßt.

Muss man sich Sorgen machen, dass Sie irgendwann mal mit all den Namen durcheinanderkommen könnten?

Lotto:

Ich habe ja immer eine offizielle Mannschaftsaufstellung dabei, da kann man selbst bei der großen Fluktuation nicht durcheinanderkommen.

Hat der Name Fink Mitgrölpotenzial?

Lotto:

Mit Sicherheit, Fink ist sogar der perfekte Name, weil er nur aus einer Silbe besteht. Klaus Toppmöller hatte es dagegen schon alleine wegen seines Namens schwer, ein echter Fanliebling zu werden. Besonders weil der Name mit dem explosiven Laut "topp" anfängt, dann aber mit den Silben "möl" und "ler" abgeschwächt weitergeht und einem da irgendwann ein bisschen die Luft ausgehen kann.

Gibt es für Fink irgendeine Besonderheit in der Anmoderation vor dem Spiel, oder bleibt es beim "Business as usual"?

Lotto:

In der Stadionshow werden wir sicherlich auf den neuen Trainer eingehen, aber beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung auf dem Kran gibt es keine Zeit für irgendwelche gesonderten Vorstellungen. Und so außergewöhnlich ist ein neuer Trainer in Hamburg ja auch nicht mehr.

Beim letzten Heimspiel gegen Schalke ist ja nicht gerade alles reibungslos verlaufen.

Lotto:

Na ja, als der Schiedsrichter angepfiffen hatte, waren wir gerade mitten in der Hymne "Hamburg, meine Fußballperle". Die Ansage der Mannschaftsaufstellung hatte wegen der Feierlichkeiten zu Hermann Riegers 70. Geburtstag eben etwas länger als geplant gedauert. Ich habe dann gar nicht mitbekommen, dass die Spieler auf das Feld gekommen sind und der Schiedsrichter das Spiel angepfiffen hat. Aber im Nachhinein fand ich das auch nicht so richtig wild. Vielleicht hätte der Schiedsrichter auch einfach eine halbe Minute warten können, aber er hatte es offenbar eilig.

Was erwartet der HSV-Fan Lotto vom Trainer Fink?

Lotto:

Aufschwung, Aufschwung, Aufschwung. Das Gute ist, dass es noch weiter nach unten nicht gehen kann.