Der neue Coach könnte auch für nur neun Monate bis zum Saisonende verpflichtet werden

Hamburg. Die Suche nach einem Nachfolger für Michael Oenning gestaltet sich offenbar viel schwieriger als zunächst erwartet. Während HSV-Chef Carl Jarchow noch am Montag die Verpflichtung eines "Feuerwehrmanns", der den HSV in erster Linie vor dem Abstieg bewahren soll, verneinte, will Sportchef Frank Arnesen diese Möglichkeit nicht mehr kategorisch ausschließen. "Es geht um dieses Jahr, um diese Saison. Alles andere kommt dann später", sagte der Däne, der von einem "Projekt von neun Monaten" sprach.

Bislang habe Arnesen vorrangig Informationen gesammelt, jetzt gelte es, die Gespräche mit möglichen Kandidaten, zu denen Dänemarks Nationaltrainer Morten Olsen endgültig nicht mehr zählt, zu intensivieren. Dabei machen die Ereignisse auf Schalke (lesen Sie hierzu die Berichte auf Seite 28) die Suche nicht unbedingt einfacher. "Mit Schalke gibt es jetzt noch einen Bundesligaklub, der einen Trainer sucht", sagt Arnesen, der genau weiß, dass Kandidat Huub Stevens auch als Nachfolger von Ralf Rangnick im Gespräch ist. Stevens selbst wollte sich gestern nicht mehr äußern. "Mich rufen so viele Leute an, ich habe mich entschieden, lieber nichts mehr zu kommentieren", sagte der Niederländer, der neben Marco van Basten weiter auf der Kandidatenliste des HSV zu finden ist.

Bis Oennings Nachfolger gefunden ist, will Arnesen selbst mehr Verantwortung rund um die Mannschaft übernehmen. "Ich versuche, die Mannschaft noch mehr als sonst zu unterstützen", sagte der 54-Jährige, der beim heutigen Spiel in Stuttgart auf der Trainerbank neben Rodolfo Cardoso Platz nehmen will. Ob schon im nächsten Spiel, kurioserweise gegen Schalke, der Wunschtrainer gefunden ist, wollte Arnesen nicht versprechen: "Es kann auch länger dauern."